2. Türchen: Nightmare before Christmas – Der Weihnachtsfilm für Weihnachtsmuffel

Wir alle kennen es: Kaum ist Halloween vorbei, drängen sich mehr und mehr weihnachtliche Produkte wie Schokonikoläuse, Spekulatius und Lebkuchen in die Supermarktregale. Oft wird uns das Fest sogar schon früher aufgezwungen. Nicht gerade einfach für Weihnachtsmuffel wie mich, die sich alle Jahre wieder schwer damit tun, während der vorweihnachtlichen Hektik in Festtagsstimmung zu kommen. Halloween kommt dafür meiner Meinung nach oft viel zu kurz, denn ich liebe gruselige Ästhetik, schaurige Kostüme und nervenaufreibende Horrorfilme. 

Doch es gibt da ein Werk, das weder ganz Weihnachts- noch ganz Gruselfilm ist und sich deshalb perfekt für diese seltsame Übergangszeit zwischen dem 31. Oktober und dem 24. Dezember eignet, in der so grundsätzlich verschiedene Feierlichkeiten aufeinanderprallen. Im Kult-Klassiker Nightmare before Christmas (1993) geschieht im Grunde genau das: Im Leben von Jack, dem Halloween-König, fehlt etwas. Zwar liebt er Halloween, das er jedes Jahr mit seiner schaurigen Gefolgschaft bestehend aus Vampiren, Hexen, Werwölfen und jeder Menge weiterer Monster für die Menschenwelt veranstaltet, doch findet er sein Leben seltsamerweise nicht mehr sonderlich erfüllend. Als er plötzlich im Wald auf eine Tür stößt, die ihn in eine freudvolle Weihnachtsstadt führt, wird er von neuem Elan gepackt. Trotz der eindringlichen Warnung von Sally, die unsterblich in ihn verliebt ist, will Jack für den Nikolaus einspringen und das nächste Weihnachtsfest veranstalten. Dabei sorgt er jedoch für ein Chaos, wie es die Menschenwelt noch nie zuvor erlebt hat.

Durch liebevolle Animation wird den Kreaturen, designed im charakteristischen Stil von Tim Burton, Leben eingehaucht. Regie führte dabei Henry Selick, der nach diesem Film noch andere großartige Stop-Motion-Werke wie James und der Riesenpfirsich (1996) und Coraline (2009) schaffen würde. In Nightmare before Christmas, das oft auch als „Puppen-Grusical“ bezeichnet wird, wird auch immer wieder gesungen. Okay, verdammt viel gesungen. Durch kreative Texte, wunderschönes Set-Design und einfallsreiche, visuelle Details wird der nur 73 Minuten lange Film jedoch nie eintönig. 

Ich bin froh, dass mir Nightmare before Christmas jedes Jahr zur Seite steht, um die seltsame Übergangszeit zwischen Halloween und Weihnachten zu überbrücken. Denn im Gegensatz zu klassischen Weihnachtsfilmen kommt das Stop-Motion-Werk dabei ganz ohne Kitsch und klischeehafte Lehren aus. Und dabei schafft es der Film auch immer wieder, mich daran zu erinnern, dass ich alles, was ich für ein glückliches Leben brauche, schon längst um mich habe. 

Wer sich den Kult-Klassiker nicht entgehen lassen will, darf sich freuen: Am 20.12.2022 zeigt ihn das Uni-Kino der Uni Passau um 20:30 Uhr im Audimax, Hörsaal 10! Alternativ könnt ihr den Film auch auf Disney+ im Stream ansehen. 

Bild: Touchstone Pictures. All Rights Reserved.