Buchtipp: Generation Hoffnung oder Krise?

„Wie junge Menschen zwischen Klimawandel, Krieg und Selfie-Sucht die Zukunft gestalten“

Jede Generation wurde die letzten Jahrzehnte durch unterschiedliche Schicksalsschläge geprägt. 

Die Babyboomer, die zu unfreiwilligen Erben des Zweiten Weltkriegs wurden, Generation Y, die in einem gespalteten Deutschland aufgewachsen ist und auf Flucht war und wir, Generation Z, die in einer akuten Klimakrise mit Pandemie und während einem nicht endenden Krieg der Nachbarländer groß geworden sind. 

Vergleichbar sind die Ereignisse natürlich nicht, aber dennoch prägend für alle.

In ihrem neuen Buch „Generation Hoffnung“ thematisiert die Journalistin Amelie Marie Weber genau die Aspekte, mit denen unsere Generation heutzutage zu kämpfen hat. Ausführlicher erklärt sie, wie Klima, Krieg, Pandemie, Diskriminierung und Gesundheit unseren Alltag dominieren und wie alles im Endeffekt zusammenhängt.

Sie schildert damit die Probleme und Krisen der heutigen Zeit und deren Ausmaß und zusätzlich interviewt sie Aktivist*innen, die sich genau für das Einsetzen.

In dem Kapitel Klima gibt die Klimaaktivistin Louisa Dellert ein Interview und äußert ihre Meinung zu der aktuellen Klimapolitik, den aufkommenden Demonstrationen und was ihr Hoffnung für die Zukunft gibt. 

Dabei gehen die Autorin und die Aktivistin auf Sätze ein, wie man sie oft in Reden oder Interviews hört: „In der Vergangenheit wurden viele Fehler gemacht, aber ihr schafft das schon! Ihr jungen Leute habt die Zukunft in der Hand.“

Oft ist die Wirkung solcher Aussagen nicht motivierend, sondern wirkt eher bei der Generation als einschüchternd und teils hemmend, da man nicht weiß, wo man anfangen soll und sich hilflos fühlt. 

Dabei kommen Fragen auf wie:

„Haben die vorherigen Generationen so viel falsch gemacht und zu spät agiert, dass nun wir in wenigen Jahren versuchen müssen, wieder alles auszubügeln?“

In dem Absatz Pandemie blickt Amelie Weber sowohl zufrieden, aber auch kritisch auf die Corona- Krise im Jahr 2020 zurück. 

Viele Menschen konnten in der Zeit wachsen und an sich arbeiten, aber noch viel mehr Menschen sind in dieser Zeit gebrochen und haben den Halt im Alltag verloren, den wir als so selbstverständlich sehen. 

Es sind seelische Wunden geblieben und Unsicherheit ist zum Normalzustand geworden. Gemeinsam mit Bildungsaktivist Dario Schramm diskutiert die Autorin über die Fehler, die der Staat während und bereits am Ende der Pandemie gemacht hat und welche Auswirkungen das auf heute hat. 

Auch in den Kapiteln über die aktuelle Kriegslage oder die allgemeine Gesundheit appelliert Weber wie wichtig es ist diese Themen heutzutage noch ernster zu nehmen und dass sie alle als Kette fungieren und aufeinander aufbauen. 

Wenn das eine Glied fehlt oder nicht funktioniert, kann der Rest der Kette auch nicht weitermachen.

Oft nimmt man im Alltag die tagesaktuellen Probleme der Welt wahr, aber die wenigsten beschäftigen sich aktiv damit und sind sich dessen enormen Ausmaß nicht bewusst. Immerhin sind wir die größten Verursacher der Probleme, aber auch die einzigen, die sie lösen können.

Amelie Marie Weber vermittelt in ihrem Buch aufbauend auf solchen Aussagen trotzdem Mut und ruft die Generationen auf zusammen zu arbeiten und Hoffnung in Zeiten der Krise zu sehen, da wir viel verändern müssen, dies aber nur gemeinsam schaffen können. 

Das Buch öffnet dem Leser die Augen, da einem bewusst wird, wie wichtig es ist sich und sein Umfeld heutzutage über die Probleme und Krisen aufzuklären und aktiv dafür einzustehen und da mitzuhelfen, wo man kann. 

Auch wenn man es nur als „kleine Sache“ empfindet, wie den Bus, statt dem Auto zu nehmen, sind es genau solche Aktionen, die zählen und eine große Wirkung haben, wenn wir zusammen arbeiten.