Einen Quickie zum Mitnehmen, bitte!

Seit einigen Wochen hat sich in der großen Klingergasse ein neues Lokal eingenistet. Sausalitos heißt der Laden, die Schlagzeile dessen Homepage: Viel Spaß haben! BLANK hat das Restaurant mit kalifornisch – mexikanischer Küche und bunter Cocktailkarte für euch getestet und nachgeforscht, ob es denn sein Versprechen hält.

Noch bevor ich eintrat fühlte ich mich willkommen, als der Bodyguard mir einladend die Tür aufhielt. Und dann befand ich mich mitten im Geschehen. Für einen Moment befand ich mich nicht mehr in der kleinen bayrischen Dreiflüssestadt, sondern hatte das Gefühl, gerade nach einem harten Arbeitstag meinen Feierabend in einem Hochhaus von New York ausklingen zu lassen. Denn den Vibe, den Sausalitos vermittelt, kennt man normalerweise aus jungen pulsierenden Metropolen wie Prag, London oder, um es auf den Punkt zu bringen, San Francisco. In dieser Ecke liegt nämlich auch der Ursprung der Restaurantkette, genauer gesagt liegt er in dessen Stadtteil Sausalito. Nach einem Besuch in San Fransisco war das Gründerehepaar der Filiale so begeistert von der multikulturellen Feierstimmung dieses Viertels, dass sie prompt beschlossen, mit Sausalitos genau diese positive Lebenseinstellung und den kalifornischen Lebensstil nach Deutschland zu holen.

Die ausgelassene Atmosphäre ist zu spüren, angefangen bei der Bedienung: Die Kellnerin trägt keine Uniform und es wird auch niemand gesiezt, weder der Chef, noch der Kunde. In dieser amerikanischen Lockerheit und Kundennähe geht es weiter, denn die Bedienung stellt sich erst einmal mit Vornamen vor. Die relative laute Chartmusik sowie Cocktail- shakende Barkeeperinnen tragen zusätzlich zum Effekt bei.

Sausalitos ist also durch und durch das, was wir heute als Hipster-Bar bezeichnen würden. Jedes kleinste Detail ist durchdacht und mit einer originellen Idee geschmückt. Das beginnt bei der lustigen Toiletten-Deko, zu dessen Ausstattung nicht nur Tonkrüge als Waschbecken gehören, sondern auch Handcreme, Haarspray, Ohrenstäbchen sowie Tampons, und endet mit Haribo – Kirschen als zuckersüße Cocktail-Accessoires.

Zum gängigen Konzept aller Sausalitos-Filialen zählt die 3-Räume – Philosophie (der Begriff „Konzept“ würde sich an dieser Stelle anfühlen wie eine Untertreibung, angesichts der Genauigkeit des Systems). Restaurantleiter Thomas Kapsreither erklärt es so:

Der Eingangsbereich, und somit erste Raum, ist beige. Die Farbe ist hell, offen und heißt die Gäste willkommen. Die Bar steht im Mittelpunkt. Hier trifft sich alles, hier spielt das Leben. Am Stehtisch mit dem Kumpel hat man den besten Überblick auf das allgemeine walk-in walk-out.

Der zweite Bereich ist Blau. Er ist ruhiger und somit ideal, um sich mit seinem Date etwas zurückzuziehen.

Der rote Bereich ist der Restaurantbereich. Hier haben wir große Tische, welche größere Freundesgruppen besetzen oder beispielsweise. bei einer Geburtstagsfeier mit mehreren Gästen reserviert werden können. Auch für ein Geschäftstreffen ist dieser Bereich geeignet, da er sich etwas entfernter von der Musik befindet.

Abgesehen von der tollen Atmosphäre sind es die Cocktails, die Sausalitos besuchenswert machen. Neben Eigenkreationen wie Django Punchained, Quickie oder Wikingerblut, bietet Sausalitos eine weitere Besonderheit: Cocktails to go. Schick im Plastikbecher serviert, kann man sich mit seinem Getränk an Sommertagen an den Inn setzen und ein bisschen american lifestyle dort genießen.

Natürlich wird auch das Essen nicht willkürlich gewählt. Neben der klassischen Auswahl an Burgern und mexikanischen Gerichten bietet Sausalitos halbjährlich, unter dem Motto eines bestimmten Landes, spezielle Gerichte an. Sie ersetzten zwar nicht die jeweilige lokale Küche, denn Sausalitos bleibt seinem mexikanisch-kalifornischen Grundstein treu. Jedoch geben spezielle Zutaten den Gerichten eine extra Note, wie etwa der Wasabi-Burger, als Sausalitos unter dem Motto Japan kochte.

Und so ist mein persönliches Fazit nach dem Abend folgendes:

Da Sausalitos-Filialen sich gezielt in Universitätsstädten ansiedeln, ist es auf jeden Fall ein perfekter Ort für Studenten zum vorglühen oder um sich mit Freunden auf einen Burger oder Burrito zu treffen. Die Atmosphäre ist angenehm und ein Erlebnis für sich, die Bedienung freundlich und die Musik sorgt für Stimmung – Sausalitos hält sein Verprechen „Viel Spaß“. Das Essen ist recht durchschnittlich und leider etwas teurer. Für uns arme Studenten gibt es jedoch einen kleinen Ausweg. Das magische Wort heißt „happy hour“, täglich von 17-20 Uhr.

Titelbild: Copyright – Good Night San Francisco by jason jenkins (CC BY-SA 2.0)
Beitragsbilder: Pressestelle Sausalitos Holding GmbH