Balance is key – Wie durch ausgewogene Ernährung Krankheiten vorgebeugt werden können

Heutzutage lässt sich nicht mehr bestreiten, dass gesunde Ernährung der Schlüssel zu einem ausgewogenen Lebensstil ist. Noch nie zuvor war es so einfach auf fundierte Informationen rund um das Thema Ernährung zuzugreifen. Ob in Zeitschriften, Blogs oder sozialen Netzwerk – wir werden tagtäglich auf zahllosen Kanälen über die neusten Trends und Erkenntnisse belehrt. Am Nahrungsmittelangebot mangelt es in deutschen Supermärkten wahrhaftig auch nicht, da alleine im Jahr 2020 Nahrungsmittel im Wert von rund 46,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert wurden. Sei es die Avocado aus Chile oder die Mango aus Indien – bei uns gibt es alles was das Herz begehrt. Insgesamt herrscht in Deutschland sowohl ein Überangebot an Ernährungsgurus, als auch ein Überangebot an Lebensmitteln. Man könnte meinen, dass unsere Gesellschaft dadurch die optimalen Voraussetzungen hat, sich bewusst und ausgewogen zu ernähren. Die Statistiken zeigen jedoch leider das Gegenteil.

Laut der Studie ,,Health effects of dietary risk in 195 countries’’, herausgegeben von dem Fachblatt ,,The Lancet‘‘ im Jahr 2017, ist jeder fünfte Todesfall in industrialisierten Ländern auf ungesunde Ernährung zurückzuführen. Unter ernährungsbedingte Krankheiten zählen beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs und Atemwegserkrankungen. Auch Hauterkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden und Allergien stehen mit ungesunder Ernährung in Verbindung. Diese Krankheiten zählen zu der Kategorie der nicht übertragbaren Erkrankungen. Es bedeutet, dass die Mehrheit an Krankheiten (ca. 80-90%) nicht etwa durch unsere Gene vorbestimmt werden, sondern durch unseren Lebensstil beeinflussbar sind. Wir haben sozusagen unser Schicksal selbst in der Hand.

Ich selbst bin durch persönliche Erfahrungen schmerzlich zu dieser Erkenntnis gekommen. Auf meiner Reise durch Südostasien hat sich nach wochenlangen scharfen und fettigen Essen sowie viel Kaffee und Alkohol mein Magen gemeldet. Während meine Freundinnen, mit denen ich unterwegs war, keinerlei Beschwerden hatten, litt ich jeden Tag unter Magenschmerzen. Grund dafür war, dass ich (und auch jeder fünfte Mensch in Deutschland) unter der Refluxkrankheit leide. Diese Krankheit drückt sich in einem gesteigerten Rückfluss an Magensäure in die Speiseröhre aus. Die Folgen sind starkes Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein und kann sich, wie in meinem Fall, zu einer fiesen Magenschleimhautentzündung entwickeln. Ich wusste, dass ich etwas an meinem Lebensstil ändern musste und wer hätte es gedacht? Gesunde Ernährung war ein großer Teil dieser Umstellung.

Allgemein können Magenbeschwerden jeglicher Art durch ein paar einfache Tricks vermieden werden. Beispielsweise ist ein frühes Abendessen und ein bisschen Bewegung nach jeder Mahlzeit sehr hilfreich, da der Körper dadurch mehr Zeit hat richtig zu verdauen. Glücklicherweise leben wir in einem Land, in dem es völlig normal ist nach einem gepflegten Abendessen mit Freunden oder Familie zu fragen, ob jemand Lust auf einen Verdauungsspaziergang hat. Außerdem sollte auf das Esstempo geachtet werden. An alle Schnellesser da draußen: Sucht euch jemanden mit dem ihr eure Mahlzeiten zusammen essen könnt und versucht euch an das Tempo des jeweils anderen anzupassen. Ein weiteres Wundermittel gegen einen gereizten Magen ist Kräutertee und generell Wasser, Wasser, Wasser. Zwar wissen die meisten wie wichtig es ist viel zu trinken, trotzdem nehmen die wenigsten genug Flüssigkeit zu sich. Flüssigkeiten, die man dagegen eher vermeiden sollte, sind alkoholische Getränke, Kaffee, Getränke mit Kohlensäure und Säfte – mit anderen Worten alles was lecker ist und Spaß macht.

Wir stehen jeden Tag vor vielen kleinen Entscheidungen, die unsere Lebensqualität beeinflussen: Selber kochen oder einfach schnell eine Pizza bei Padu bestellen? Den vierten Kaffee oder vielleicht doch lieber eine Tasse Tee? Die gute Nachricht ist: Wir müssen nicht immer die ,,richtige‘‘ Entscheidung treffen, solange die Balance stimmt. Hinzu kommt, dass jeder Körper ganz individuell ist. Dinge, die deine Freunde ohne Probleme essen können, bereiten dir eventuell ein Gefühl von Unwohlsein und umgekehrt. Deswegen: Hör auf deinen Körper, denn der weiß am besten was gut für dich ist.