20. Türchen: Was sind die Rauhnächte?

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Amelie Marschall Ressortleiterin Mode

Die Tage sind kurz, die Nächte sind lang und bald fängt ein neuer Jahreszyklus an.

Der Dezember fühlt sich doch immer ein bisschen magisch an, mit all dem Glitzer, Glimmer und Geschenken. Schon vor vielen Jahren erging es unseren Vorfahren ebenso, dass die letzten Tage des Jahres etwas Besonderes an sich hatten. Man war überzeugt, in diesen Tagen seien die Grenzen zwischen der Geisterwelt und der irdischen Welt verschwommen.

Diese Energien wurden somit genutzt, um das vergangene Jahr abzuschließen, Wünsche für den kommenden Zyklus zu manifestieren und verschiedene Rituale durchzuführen.

Die 12 Rauhnächte waren ursprünglich die übergebliebenen letzten Tage zwischen dem Übergang vom Mondjahr zum Sonnenjahr. Da das Sonnenjahr 12 Tage mehr hat, gab es nun diese übrig gebliebenen Tage, zwischen den Jahren.

Damals begannen sie zur Wintersonnenwende am 21. Dezember (Thomasnacht), eine Zeit des Umbruchs, in der die Tage wieder länger wurden und die Helligkeit zurückkam. Doch durch das Christentum überlagerte das Weihnachtsfest diese germanische Tradition, wodurch sie heute meistens ab dem 24. Dezember bis zum 5.Januar zelebriert werden.

Man kann diese Zeit, mit verschiedenen Ritualen und Bräuchen, für sich nutzen. Ursprünglich haben die Germanen die Nähe zu der Welt der Ahnen genutzt, um Vorsagen für das kommende Jahr zu orakeln. Die Wohnung wurde von den alten, dunklen Geistern gereinigt und Wünsche in das Universum geschickt.

In den letzten Jahren haben wieder mehr Menschen diese ursprünglichen Traditionen wieder aufleben lassen. Diese Tage helfen uns dabei, das Vergangene revue passieren zu lassen, in uns zu kehren und zu spüren, was wir loslassen wollen und was kommen darf.

Ein Ritual dafür ist zum Beispiel das Verbrennen der 13 Wünsche. Bei diesem werden Wünsche für das kommende Jahr aufgeschrieben und zu jeder Rauhnacht wird ein Zettel verbrannt. Der Wunsch soll so in das Universum geschickt werden. Für den übrig gebliebenen Wunsch ist man selbst verantwortlich.

Auch die Träume können zu dieser Zeit wichtige Hinweise geben und Botschaften bereithalten. 

Es geht in dieser magischen Zeit vor allem darum, sich mit sich und der Natur zu verbinden und im Einklang zu sein. Sich von dem Dunklen und Belastenden zu lösen und die Helligkeit wieder einzuladen. Einen alten Zyklus abzuschließen und einen neuen zu beginnen.