Für einen fairen Handel – Der Weltladen in Passau

In den zwei kleinen Verkaufsräumen in der Kleinen Klingergasse 1 wimmelt es nur so von Schätzen: Von handgemachtem Schmuck sowie handbemalten Tellern und Tassen, über exotische Gewürze, kräftigen Kaffee und Schokolade, bis hin zu Seifen mit außergewöhnlichen Namen, wie Drachenblut, lässt sich hier einiges finden.

Was diese Produkte gemein haben?
Alles ohne Ausnahme stammt aus fairem Handel. Fair? Das heißt geregelte Arbeitsbedingungen für die Hersteller in den 3. Weltländern, angemessene Löhne und Schutz der Ressourcen.

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Der Weltladen unterstützt somit Produzenten aus armen Regionen, die wirtschaftlich benachteiligt sind und auf dem globalen Markt nur schwache Chancen haben. Durch gerechte Löhne und unterstützende Bildungsarbeit soll den Familien einerseits ein stabiles Einkommen garantiert und den Kindern, die sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst für einen Hungerlohn arbeiten müssten, der Schulbesuch ermöglicht werden.

FairTrade – Dieses Label kennen wir doch auch aus dem Supermarkt, neben einem Dutzend anderer Siegel, die fairen oder ökologischen Handel versprechen. Den Überblick haben wir längst verloren, zudem geraten Labels immer wieder in die Kritik, da sie bereits vergeben werden, wenn nur sehr niedrige Standards erfüllt oder diese so schwammig formuliert sind, dass fair am Ende doch gar nicht so fair ist.

Einrichtungen, wie der Weltladen Passau versuchen das positive Image des FairTrade Labels aufrecht zu erhalten, indem sie ausschließlich Produkte verkaufen, die einen nachvollziehbaren fairen Handelsweg zulassen und zwar zu 100%. Hier wird Transparenz, Kundennähe und individuelle Beratung groß geschrieben.

Auch auf den persönlichen Kontakt zu Herstellern und Lieferanten wird großen Wert gelegt.
So wurde das aktuelle Produkt der Woche, ein Kinderpullover aus spezieller, peruanischer Wolle, bei einem österreichischen Händler gekauft, der selbst aus Peru stammt, den persönlichen Kontakt zu dem Land pflegt und die Produkte vor Ort einkauft.
Das Produkt der Woche wird aktuell übrigens auf der Facebook-Seite des Weltladen Passau (https://www.facebook.com/weltladen.passau) von einer MuK-Studentengruppe vorgestellt, die im Rahmen des Seminars Public Relations regelmäßig Produkte des Weltladens präsentieren oder komplizierte Vorgänge des fairen Handels, wie den Mengenausgleich, Mindestanteil oder den Zollübergang in anschaulichen Videos erklären, sodass sie jeder verstehen kann.

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Der Weltladen Passau ist ein selbständiger, eingetragener Verein mit aktuell 14 aktiven Mitgliedern, die von Montag bis Samstag verkaufen, auspacken und auch sonst alle Aufgaben übernehmen, die anstehen. Der Weltladen trägt sich somit selbst und stemmt alle laufenden Kosten, wie Ladenmiete und Versicherung, ohne finanzielle Beteiligung oder Vergünstigungen von Seiten anderer Institutionen.  Die Einrichtung ist also ein Produkt voller Überzeugung, was sich auch an der Kundschaft zeigt: Der kleine, aber feste Kundenstamm zahlt gerne ein paar Euro mehr, um mit gutem Gewissen den fairen Handel zu unterstützen.

Das beliebteste Produkt ist übrigens Schokolade. Hier bietet der Weltladen eine beeindruckende Auswahl: Von dunkler Schokolade aus Chile mit 90% Kakaoanteil, bis hin zur österreichischen Schokoladenmarke „Zotter“, in ausgefallenen Sorten, wie „starkes Bier“, kommt hier jeder Genießer auf seine Kosten.

 

„Wer durch Almosen geben will, was er der Gerechtigkeit schuldet, spottet der Nächstenliebe“ Oscar Arnulfo Romero – so das Motto des Weltladens.