Und Abpfiff (2) – Rückblick auf den 31. Spieltag

Abstiegskampf vom Feinsten. Die Bundesliga bleibt weiterhin sehenswert.

Das Freitagsspiel versprach Spannung. Mit dem Hamburger SV und Werder Bremen trafen zwei direkte Abstiegskandidaten aufeinander. So manch einer wünscht sich ja schon länger, dass die „Poser-Stadionuhr“ der Hamburger endlich stehen bleibt.  Als es dann letzte Saison in die Relegation ging, beteten viele den Fußballgott an, dem elendigen „ Wir sind seit soundso vielen Jahren in der Bundesliga, deswegen sind wir so viel geiler als ihr“ endlich ein Ende zu bereiten. Doch nichts da, auch diese Saison bleiben uns die Hamburger aller Voraussicht nach in der 1. Bundesliga erhalten. Der 2:1 Sieg gegen Werder schaffte Luft nach unten – genauer gesagt sechs Punkte auf dem Relegationsplatz. Dem Kommentator Marcel Reif gelang es, einem wirklich spannenden Spiel durch seine kommentatorische „Glanzleistung“ einen faden Beigeschmack zu verpassen. Nur so viel: Serdar Tasci ist NICHT Javi Martinez! So schwer ist das doch nicht. Als Zuschauer konnte man sich so kaum auf das eigentlich gute Spiel zwischen Hertha BSC Berlin und dem FC Bayern München konzentrieren. Für die Gastgeber gab es, trotz eines ordentlichen Auftritts, nichts zu holen. Endstand: 0:2.

Da haben die Dortmunder doch glatt den Bayern die vorzeitige Meisterschaft versaut. Oh Pardon, sie haben natürlich nur dafür gesorgt, dass die Bundesliga weiterhin spannend bleibt. Für dieses Ziel tut der BVB doch alles. Hätten sie die Stuttgarter am Samstag nicht mit 0:3 geschlagen, wäre der Abstiegskampf so gut wie entschieden und das will ja keiner! Weiter so Dortmund, wir sind stolz auf Euch! (Die Meisterschaft ist trotzdem futsch.)

Hallo, Tabellenplatz Zehn. Auf Wiedersehen, internationales Geschehen. Der FC Augsburg schießt Wolfsburg ins Abseits. Oje oje, liebe Wölfe, das tut weh! Drei extrem wichtige Punkte im Abstiegskampf sicherten sich die Schwaben am Samstag und sorgen nun bei Wolfsburg für eingeklemmte Schwänze. So heißt es für die Niedersachsen: Ade Europaleagueplätze, es hat nicht sollen sein. 0:2 lautet das Endergebnis. Fazit: Augsburg wow, Wolfsburg mau.

Böse Zungen würden Hannover 96 mit einem Kaugummi, der an der Fußsohle klebt, vergleichen. Man kratzt und schrubbt, bekommt ihn aber einfach nicht ab. Er hält sich hartnäckig an Ort und Stelle. Hannover fährt nach einer couragierten zweiten Halbzeit beim FC Ingolstadt mit einem 2:2 nach Hause und erhält sich damit rechnerisch noch die Chance auf den Klassenerhalt. Letztendlich sieht es aber so aus, als würde unser „Bundesligakaugummi“ auf der Strecke bleiben. Selbst für Superklebrige ist die Relegation nach dem Sonntagabendspiel nicht mehr zu schaffen, da der direkte Konkurrent gewinnt und den Vorsprung ausbaut. Ade Hannover, es war schön mit dir. Nächste Station: 2. Bundesliga.

Köln gegen Darmstadt. In Ziegenbockmanier kämpfen sich die Kölner den Weg zum Klassenerhalt frei. Die Lilien dagegen – geknickt. Nach dem 4:1 am Samstag geraten die Darmstädter doch wieder in Abstiegssorgen und garantieren so weiter Spannung im Duell um den Verbleib in der 1. Liga. Den Darmstädtern ist auf der Zielgeraden gehörig das Wasser ausgegangen. Liebe Lilien, da muss nächste Woche aber mehr kommen, wenn ihr in der 1. Liga Wurzeln schlagen wollt.

Königsblau zeigt sich an diesem Wochenende so überhaupt nicht königlich. Stattdessen wohl eher Schamesrot, denn Leverkusen überrollt die Schalker Elf und brilliert mit einer großartigen Aufholjagd nach 0:2 Rückstand. Endergebnis: 2:3. Und damit haben wir einen weiteren „Topverein“, der den Sprung in die Königsklasse diese Saison wohl eher nicht schafft.

Der Name gibt Zuversicht, aber HOFFENheim ist doch wieder hoffnungslos in den Abstiegskampf abgerutscht. Es ist eben auch nicht ganz so schlau, den Ball in das eigene Tor zu schießen. Vielleicht hätte man Jeremy Toljan nochmal erklären müssen, wo links und rechts ist. Dann wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Die logische Folge: eine Niederlage. Durch das 1:0 ins eigene Tor legte der Hoffenheimer für die Fohlenelf aus Gladbach eine gute Grundlage. Die waren aber auch motiviert bis in die Hufspitzen. Der ersehnte Champions-League – Qualifikationsplatz liegt jetzt nur noch einen Galoppsprung (einen Punkt) entfernt. Bravo! Endergebnis: 3:1.

Ja Frankfurt, was ist denn da los? Ihr habt gewonnen? Man mag es kaum glauben, da fehlt euch ja nur noch ein Punkt auf den Relegationsplatz. Gleich zwei Tore brachten die Hessen am Sonntag im Tor des 1. FSV Mainz 05 unter. Spielstand nach dem Schlusspfiff: 2:1. Also alles noch drin für die Frankfurter. Und was bedeutet die Niederlage für den Karnevalstrupp?  Getanzt wird wohl weiterhin nicht auf höherem internationalen Parkett. Wenn überhaupt, dann nur in der Europaleague.

 

Beitragsbild: Copyright – Fußball von Awaya Legends, CC BY-SA 2.0