Die Hochschulwahlen im Corona-Jahr

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Lisa Bartelmus Ressortleiterin Campus, Politik & Sport

Wie jedes Jahr stehen sie auf dem Plan: Morgen sind Hochschulwahlen! Für alle, die morgen ins Wahllokal gehen oder die Briefwahl abgeben, möchten wir hier noch einmal zusammen stellen, was genau gewählt wird und wer für euch zur Wahl steht.

Bei den Hochschulwahlen wählen die Studierenden ihre Vertreter, die sie in verschiedenen Gremien repräsentieren und sich für die Belange der Student*innen an der Universität einsetzen. Die Wahlen finden nach demokratischem Grundsatz gleich, frei, geheim und unmittelbar statt.


Welche Gremien werden gewählt?

1. Die Fachschaft

In der philosophischen Fakultät können hier vier Stimmen vergeben werden, mit denen der/ die Fachschaftssprecher*in und vier Mitglieder des Fakultätsrats gewählt werden. Die neun Personen mit den meisten Stimmen danach werden zu Fachschaftsmitgliedern gewählt.

2. Die studentische Vertretung im Senat

Im Senat sitzen neben Vertretern der Hochschullehrer*innen, der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter*innen, der sonstigen Mitarbeiter*innen und dem/der Frauenbeauftragten auch zwei Vertreter der Studierenden. Diese dürfen laut Bayerischem Hochschulgesetz unter anderem mitentscheiden über Forschungsschwerpunkte, Studiengänge und die Bestellung von Honorarprofessor*innen.

3. Vertretung im studentischen Konvent

Das Studierendenparlament ist direkt für die Interessenvertretung der Studierenden zuständig. Vorschläge und Anregungen werden von hier an die anderen Gremien weitergegeben. Im studentischen Konvent werden weiter fünf Vertreter aus dem eigenen Gremium in den AStA gewählt.


Wer steht zur Wahl?

Verschiedene politische Hochschulgruppen der Universität Passau stellen die Kandidat*innen für die diesjährige Hochschulwahl. Im Folgenden stellen sie sich und ihre Ziele für das kommende Jahr in Statements vor:

1. JUSO Hochschulgruppe

„In der kommenden Legislaturperiode möchten wir als Juso HSG wieder aktiv in den studentischen Gremien mitwirken.
Zentrale Themen unserer Arbeit im nächsten Jahr sind unter anderem die Prüfungsabmeldungen sowie das Wohnraumangebot in Passau.
Wir fordern, dass eine Abmeldung von Prüfungen für Studierende bis zu 24 Stunden vor Prüfungsbeginn möglich sein muss. In dem Zeitraum von der Anmeldung bis zur tatsächlichen Prüfung kann vieles passieren. Damit niemand unter Druck Klausuren schreiben muss und sie aus diesem Grund nicht besteht, setzen wir uns für die verlängerte Abmeldung ein.
Ebenfalls wichtig ist das Wohnraumangebot: da die Mietpreise innerhalb der letzten Jahre stark angestiegen sind, erschwert dies Studierenden die Wohnungssuche und letztendlich auch die Finanzierung ihres Studiums. Wir möchten allen Studierenden eine Stütze bieten und gemeinsam eine Lösung finden.
Wir, die Juso HSG, stehen für einen sozialen und solidarisch nachhaltigen Campus, an dem wir uns gegenseitig mit Respekt begegnen.“

2. Grüne Hochschulgruppe

„Was sind die Ziele für das kommende Jahr?

  •  zum Thema Studentisches Leben – mehr bezahlbaren Wohnraum, Online-Zeitungsabos für alle Studierenden, Einrichtung einer Kunstwerkstatt
  • eine weitere (am besten weiblich gelesene) PsychologInnenstelle, da der Unipsychologe ausgelastet ist, und damit jeder der Bedarf hat betreut werden kann
  • weiter nachhaltigen Campus fördern z.B. Nachhaltige Alternative zur BibBag, Einrichtung einer Wertstoffsammelstelle auf dem Unigelände, damit es Passauer Studierenden erleichtert wird ihren Müll ordentlich zu trennen
  • aufstellen einer Fahrradstation – mit Reparaturmaterial und -Werkzeugen, damit Passauer Studierende immer klimaneutral mobil sein können

Für was wollen wir uns besonders einsetzen?

Besonders wichtig ist uns, uns auch im kommenden Semester weiter alles für studentische Interessen tun, und uns für einen fairen, guten Hochschulalltag einzusetzen! Wir wollen allen Studierenden einen angenehmen Unialltag ermöglichen.“

3. RCDS Hochschulgruppe

„Als RCDS setzten wir uns schon seit längerer Zeit für große wie kleine Projekte im Bereich der Digitalisierung, Mensa, Internationalen Studenten und vieler weiterer Aspekte des Lebens am Campus ein. Im nächsten Jahr wollen wir uns nicht auf den bisherigen Erfolgen ausruhen: Aus der Erweiterung der Vorlesungsaufzeichnung gehen Projekte im Bereich der Hybridlehre (Kombination von Präsenz- und Onlinelehre) und der Erweiterung der Onlinelehrmaterialien hervor. Nachdem wir die Einführung der Probe-Abendmensa bewirkt haben, gilt es, diese als permanente Institution zu festigen.
Auch wenn wir dieses Jahr eine Fahrradstation nicht einführen konnten, bleiben wir auch an diesem Projekt dran, genauso wie an der Einführung weiterer Bierautomaten, einer Reform der Raumbuchung und der Verbesserung der Sicherheit an der Uni.
Für uns gilt auch immer: Freiheit vor Ideologie. Wir sind keine allgemeinpolitische Vertretung der Studenten und setzen uns insbesondere gegen ideologische Bevormundung und Verbote an der Uni ein.“

4. LUKSDS – Linke Liste

„Wir als „LUKSDS – Linke Liste“ wollen im StuPa konsequent linke Hochschulpolitik machen. Wir wollen dafür sorgen, dass alle Menschen gerne an unserer Universität studieren – und das auch können. Für uns bedeutet das in Verbindung, dass wir uns für die Gleichberechtigung aller einsetzen, damit auf unserem Campus niemand ausgeschlossen wird – sei es aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe oder sexueller Orientierung – aber auch Menschen mit Behinderungen oder psychischen Krankheiten dürfen dabei nicht vergessen werden. Auch sehen wir ein Problem in der kapitalistischen Verwertungslogik, die immer mehr das Studium bestimmt, nach der alles nur danach bewertet wird, wie gut es im „Markt“ verwertbar ist und wie schnell und effizient Studierende auf den Arbeitsmarkt kommen. Auch dagegen wollen wir uns einsetzen – immer im Rahmen unserer Möglichkeiten, die wir allerdings gerne erweitern würden, indem wir mehr Mitbestimmung für Studierende fordern.“

 

5. Liberale Hochschulgruppe

Leider hat die politische Hochschulgruppe LHG nicht auf unsere Anfrage geantwortet.


Schlussendlich bleibt uns von blank online noch zu sagen, dass Mitbestimmung ein Privileg ist, das nicht jeder auf dieser Welt hat. Deshalb sollten wir unsere Macht und unsere Stimme nutzen, unseren Alltag mitzugestalten und die harte Arbeit der Studierendenvertretung durch unsere Wahlzettel legitimieren. In diesem Sinne:

Geht wählen!