Anstoß – Rückblick auf den 15. Spieltag der Bundesliga

Drei Elfmeter beim Schneekrimi von Köln, müde Wölfe und die Krönung des Herbstmeisters – der 15. Spieltag der Bundesliga

VfB Stuttgart – Bayer 04 Leverkusen

Im Freitagsspiel des 15. Spieltags gab es für Bern Leno ein Wiedersehen, auf das er wohl mit gemischten Gefühlen zurückblicken wird. 8 Jahre lang spielte der Keeper von Leverkusen in Stuttgart. Eine Tatsache, die weder er noch die Heimfans vergessen hatten und dies mit Pfiffen bei jeder Ballberührung von Leno auch hören ließen. Am anfänglichen Spielverlauf sollte dies jedoch nichts ändern, als die Gastmannschaft mit Schüssen von Bailey in der 3. und Volland in der 20. Minute erste Akzente setzte. Zum Erfolg führte dies dann kurz darauf, als Bailey nach einer schönen Einzelaktion den Ball in den Strafraum passte, wo Havertz die Lücke zwischen den Abwehrspielern des VfB nutzte und Torwart Zieler überwinden konnte. Leverkusen ruhte sich bis zum Ende der ersten Hälfte dann etwas auf der Führung aus, was ihnen bis dahin schwache Stuttgarter aber auch ermöglichten.

Nach Seitenwechsel bot sich ein anderes Bild und Leno sollte ein ums andere mal in den Fokus rücken. In der 51. Minute konnte er glänzend parieren, als Insua den zweiten Ball nach einer Ecke mit einem satten Fernschuss gefährlich auf sein Tor beförderte. Auch bei den Abschlüssen von Özcan nach einem Einwurf oder dem erneuten Versuch von Insua in der 61. reagierte der Keeper der Werkself glänzend. Die Schwaben hatten nun zwar Chancen, nutzten diese aber nicht konsequent aus. In der 73. zeichnete sich mit Zieler dann auch der andere Torhüter der Partie aus, als er sein Team weiterhin im Spiel halten konnte und einen Schuss vom eingewechselten Henrichs entscheidend an den Pfosten lenkte. 10 Minuten vor Schluss wurde die fehlende Chancenverwertung von Stuttgart dann endgültig bestraft, als Leon Bailey (der sich zu einem der Top Transfers der Liga entwickelt) einen Eckball für Bayer präzise in den Sechzehner der Gastgeber trat, wo Lars Bender im Kopfballduell am höchsten stieg und mit der Stirn zum 2:0 Endstand vollendete.

Borussia Dortmund – SV Werder Bremen

Ein Spielverlauf, mit dem wohl niemand so gerechnet hatte: die Dortmunder dominierten die Gäste aus dem Norden der Republik vollkommen. Zumindest für etwa 15 Minuten in der zweiten Halbzeit. Der Rest gehörte gänzlich der Gastmannschaft aus Bremen, die mit einem klaren Spielplan nach Dortmund gereist waren und mit hoher Laufbereitschaft und gutem Einsatz in die Partie gingen. Trainer Bosz forderte vor dem Spiel einen Sieg. Die Reaktion seiner Mannschaft: der erste Torschuss in der 47. Minute durch Kagawa. Eine kurze Drangphase (auch bedingt durch die Offensivwechsel von Sahin und Schürrle zur Halbzeit), danach setzte man gegen clever agierende Bremer keinen Stich mehr. Bremen kam hervorragend in das Spiel und hatte in der 13. und 22. Minute Gelegenheiten durch Kruse und Junuzovic.

In der 26. Minute geriet der BVB durch Eggestein in Rückstand, der mit einer einzigen Bewegung seinen Gegenspieler aussteigen ließ um sich den Ball auf den anderen Fuß zu legen, mit dem er dann sehenswert vollendete. Einziger Wermutstropfen für die Gäste in der ersten Halbzeit: nach 33 Minuten musste Fin Bartels den Platz verletzungsbedingt verlassen. Mit dem Wiederanstoß zeigte sich Schwarz-Gelb nun wesentlich aktiver und konnte in der 57. Minute durch Aubameyang den Ausgleich erzielen. Keine zehn Minuten sollte es dauern, bis die Fans des BVB mit ansehen mussten, wie ihre Mannschaft die erste Ecke von Werder im Spiel stümperhaft verteidigte und so Gebre Selassie per Kopf das 1:2 erzielen konnte.

Shinji Kagawa (noch einer der besten Akteure der Dortmunder) hatte in der 72 Minute die Chance erneut gleichzustellen, schaffte es aber aus einer Distanz von drei Metern das Tor nicht zu treffen, weil er den sitzenden Aubameyang angeschossen hat, der Sekunden vorher ausrutschte. Dortmund hat nun in den letzten sieben Heimspielen keinen Sieg erringen können und muss auf eine Gegentorbilanz von 22 kassierten Toren in 9 Spielen blicken. Der Absturz in das fußballerische Mittelmaß geht weiter. Die Vereinsspitze zieht die Reißleine und entlässt Peter Bosz. Ein Nachfolger ist bereits gefunden: Peter Stöger (erst letzte Woche aus dem Traineramt in Köln entlassen) übernimmt den BVB.

RB Leipzig – 1. FSV Mainz 05

0:4 gegen Bremen und 1:2 gegen Besikats Istanbul (und damit das Aus in der Champions League) lauteten die Ergebnisse der Leipziger in der letzten Woche. Mit Sicherheit entspricht das nicht den Ansprüchen, die man bei RB an sich selbst stellt. Ein Heimsieg sollte also gegen die Mainzer her. Trainer Hasenhüttl wechselte im Vergleich zum letzten Spiel auf vier, Sandro Schwarz in seiner Mannschaft sogar auf fünf Positionen. Die Gäste kamen dann auch zu den ersten Chancen durch Holtmann und Quaison. Es dauerte etwas, bis RB selbst gute Möglichkeiten kreieren konnte, von denen in der 29. auch die erste zum Erfolg führte, als Poulsen mit schickem Hackentrick den Ball gekonnt zu Demme weiterleitete, der dann Kampl das Tor auflegen konnte. Leipzig war nun besser, aber Mainz immer noch bemüht.

In der 37. Minute machte sich Holtmann auf den Weg zum gegnerischen Tor und schaffte es auch bis knapp vor die 16-Meter Markierung. Dort wurden seine Ambitionen von Ilsanker gestoppt, der den Ballführenden foulte. Erst nach dem Videobeweis war klar: das Foul fand außerhalb des Strafraums statt; Freistoß für Mainz. Diesem nahm sich Brosinski an, der nach Ausführung nur Zentimeter vom Torerfolg entfernt war – wäre Leipzigs Keeper Gulacsi nicht mit einer Glanzparade und vollem Einsatz zur Stelle gewesen. Pech für den Keeper: den parierten Ball konnte Quaison danach einfach zum 1:1 abstauben. Noch vor der Halbzeit rückte Referee Ittrich in den Fokus der Partie, als er nach einem „Foul“ von Balogun an Demme auf Elfmeter entschied. Keine eindeutige Situation, weshalb sich auch hier der Videoassistent einschaltete. Auch nachdem Ittrich die Wiederholung auf dem Monitor am Spielfeldrand vorgespielt bekam, blieb er bei seiner Entscheidung. Die Fernsehbilder zeigten jedoch, dass Balogun den Ball spielt – eine Meinung, die auch Sky-Experte Gagelmann teilte.

Timo Werner war dies wahrscheinlich egal. Mit etwas Glück verwandelte er den Elfer. Die zweite Hälfte gehörte den Gastgebern, auch wenn Mainz weiterhin zu Chancen kommen sollte. Mainz-Trainer Schwarz sollte diese ab der 74. Minute dann von der Tribüne aus betrachten, auf die er vom Unparteiischen geschickt wurde, nachdem er seinem Unmut zu lautstark kund tat. Aber auch aus erhöhter Position konnte er drei Minuten vor Schluss beobachten, wie der eingewechselte Maxim eine Ecke passend zum ebenfalls eingewechselten Berggreen trat, der erneut Jokerqualitäten bewies und den Rheinhessen mit seinem Treffer einen Punkt retten konnte.

Eintracht Frankfurt – FC Bayern München

Der Titel des Herbstmeisters stand für die Bayern bei der Partie gegen die Eintracht in Aussicht. Für dieses Unterfangen stand ihnen jedoch Sven Ulreich nicht zur Verfügung. Der Ersatzkeeper von Manuel Neuer verletzte sich beim Aufwärmen und konnte die Partie nicht bestreiten. Für ihn stand Tom Starke (mittlerweile 36 Jahre) zwischen den Pfosten, der für seinen Verein den Posten als Torwartkoordinator des Nachwuchsleistungszentrums erneut gegen Trikot und Handschuhe tauschte. Jupp Heynckes schonte zudem Hummels, Alaba und Torjäger Lewandwoski, die vergangenen Dienstag beim 3:1 Sieg gegen Paris St. Germain in der Startelf standen. Von der Bank aus mussten sie zusehen, wie ihre Teamkollegen in den ersten Minuten Probleme hatten gegen eine unangenehme Frankfurter Mannschaft. In der 5. Minute wusste sich Vidal vor dem eigenen Strafraum nur mit einem Foul zu helfen, welches von Schiedsrichter Osmers mit Gelb geahnt wurde – dies sollte später noch einmal relevant werden.

Beim darauf folgenden Freistoß von Rebic konnte sich Starke erstmals auszeichnen. So vielversprechend die Gastgeber die Partie auch begonnen haben, so schnell konnten die Bayern das Spielgeschehen beruhigen und erlangten daraufhin gewohnt hohen Ballbesitz. Dieser sollte in der 20. Minute dann auch zum Tor führen, als Kimmich den zweiten Ball nach einer Ecke zu Vidal flankte, welcher per Kopf sein nun viertes Tor im vierten Bundesligaspiel erzielte. Weitere Tore sollte der Rekordmeister in der ersten Halbzeit nicht erzielen, auch da die Eintracht gut verteidigte. Im Gegenzug blieb jedoch auch ihnen ein Torerfolg verwehrt; die Offensivbemühungen (vor allem ausgehend vom auffälligen Rebic) blieben eben genau das – Bemühungen. Auch in der zweiten Hälfte bot sich ein ähnliches Bild: die Bayern hatten den Ball, fanden jedoch keine Mittel gegen die defensive Ordnung der Eintracht. Zehn Minuten nach dem Wiederanstoß sollte Vidal dann etwas Glück haben, als er nach einem hartem Einsteigen gegen Wolf um eine Gelb-Rote Karte herumkam.

Heynckes sah dies ähnlich und wechselte seinen Torschützen für Tolisso aus, um einen Platzverweis im weiteren Spiel zu vermeiden. Die Eintracht biss sich weiter in die Partie und erkämpfte sich immer mehr Ballbesitz, wusste jedoch damit nicht genug anzufangen. Ausgebremst wären sie dabei beinahe in der 72. Minute geworden, als Schiedsrichter Osmers nach rüdem Foulspiel von Wolf an James die rote Karte zückte. Daraufhin schaltete sich der Videoassistent ein. Osmers nahm die Karte zurück (zum ersten mal wurde somit eine Karte durch den Videobeweis zurückgenommen) und zeigte Wolf, der bereits in der Kabine verschwunden war, berechtigterweise Gelb. Am Ergebnis konnte dieser jedoch dann auch nichts mehr ändern. Die Bayern sichern sich mit dem 0:1 Auswärtssieg den Herbstmeistertitel der aktuellen Saison.

Hamburger SV – VfL Wolfsburg

Die 45000 Zuschauer im Hamburger Volkspark erwartete am Nachmittag bei mitunter starkem Schneefall ein außerordentlich überschaubarer Kick. Die Rothosen setzten auf ihre ordentliche Heimbilanz (10 von 16 möglichen Zählern) und hofften, nach dem Unentschieden in Freiburg wenigstens auf heimischem Grün wieder dreifach zu punkten. VfL-Trainer Schmidt setzte in der Partie erneut auf das zuletzt so erfolgreiche Offensivduo bestehend aus Didavi (5 Tore und 6 Assists) und Malli, der in den letzten vier Spielen fünf Scorerpunkte für die Wölfe holte. Die Hamburger kamen bereits wenige Minuten nach Anstoß zu ersten Möglichkeiten durch Walace und Kostic, von denen jedoch keine die Gefahr ausstrahlte, wie der Abschluss von Arp in der 31. Minute, als er seinen Gegenspieler im Strafraum der Gäste mit einem Schlenker ausspielte und den nachfolgenden Schuss nur knapp am Pfosten vorbeisetzte. Viel mehr gab es nicht zu sehen, vor allem da Wolfsburg in der ersten Hälfte keinen einzigen Torschuss fabrizierte.

Auch nach Wiederbeginn der Partie mussten sich die meisten Fans im Stadion wohl die Frage stellen, ob bei winterlichem Wetter ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt nicht die bessere Wahl an diesem Samstagnachmittag gewesen wäre. Wenn jemand gefährlich zu Abschlüssen kam, waren es die Rothosen in Form von Diekmeier in der 70. oder Arp, der drei Minuten danach nur einen Moment zu spät war. Dennoch schaffte es Wolfsburg nun auch aktiv am Spiel teilzunehmen – die Statistik von drei Torschüssen nach 90 Minuten spricht jedoch für sich. Gerade Malli und Didavi blieben recht blass und auch Mario Gomez kann mit 36% gewonnener Zweikämpfe und 23 Ballkontakten im Moment nur träumen von einer Teilnahme bei der WM in Russland. Es blieb bei einem müden Unentschieden.

Borussia Mönchengladbach – FC Schalke 04

Besondere Geschichten schreibt er manchmal schon, der Fußball. So auch im Abendspiel am Samstag des 15. Spieltags. Christoph Kramer kehrte nach seiner Schädelprellung, die er sich beim Heimsieg gegen den FC Bayern zugezogen hatte, wieder zurück in die erste Elf von Trainer Hecking. Eine gute Entscheidung, denn in der 23. Minute sollte es Kramer sein, der nach einer Ecke, die von Ginter per Kopf verlängert wurde, goldrichtig am langen Pfosten stand, wo der Weltmeister ein erstes Saisontor erzielte – sein erstes seit fast genau drei Jahren. Nach etwas mehr als einer halben Stunde stand die Fohlenelf kurz davor ihren Vorsprung um ein weiteres Tor auszubauen, als Lars Stindl den Lattentreffer von Grifo aus kurzer Distanz über die Linie drücken konnte. Der Videoassistent entschied jedoch auf Abseits Stindl, wodurch sich am Spielstand von 1:0 vorerst nichts ändern sollte. Der Videobeweis rückte dann auch noch ein zweites mal vor dem Pausenpfiff in den Fokus, als sich Naldo nach einer tollen Kombination von Gladbach gegen den ballführenden Stindl im eigenen Sechzehner nur mit einem Foul zu helfen wusste.

Schiedsrichter Stegemann entschied auf Elfer, nahm diese Entscheidung nach Rücksprache mit Köln jedoch zurück. Der Grund: bereits vor Naldos regelwidrigem Einschreiten im Strafraum gab es ein Foul, das Wendt im Trikot der Gastgeber an Caligiuri verübt hatte. Nach Seitenwechsel wurde hauptsächlich wieder Torwart Fährmann im Kasten der Knappen geprüft. Für Entlastung sorgte da die 62. Minute, als Caligiuri Kramer am rechten Flügel böse aussteigen ließ, um die Flanke flach in die Mitte zu spielen. Dort klärte Innenverteidiger Vestergaard zu überhastet und drückte den Ball über die eigene Torlinie – unhaltbar für seinen Keeper. Ab diesem Zeitpunkt gewann Schalke die Oberhand und hatte durch den eingewechselten Burgstaller Minuten vor Schluss noch eine gute Gelegenheit, als er im 1-gegen-1 Duell mit Sommer nur knapp den Kürzeren ziehen musste. Schalke und Gladbach bleiben mit einem Remis direkte Konkurrenten in der Tabelle mit Königsblau auf Platz drei bei 26 erreichten Punkten und den Gladbachern direkt dahinter mit einem Zähler weniger.

1. FC Köln – SC Freiburg

Auf eine Kehrtwende im bisherigen Saisonverlauf wartete man sehnsüchtig in Köln vor dem Spiel gegen Tabellennachbar Freiburg. Die Bilanz von sechs erzielten Treffern und drei gewonnen Punkten nach 14 Partien ergab für die Domstädter den letzten Platz in der Tabelle. Auch ein Grund dafür, warum man sich von Trainer Peter Stöger vergangene Woche trennte. Der vielbeschworene „Trainereffekt“ soll durch die Interimslösung Stefan Ruthenbeck herbeigeführt werden. Auch in Köln kam es am Mittag des vergangenen Sonntags zu Schneefällen, wodurch das Spiel zweimal verschoben werden musste. Die suboptimalen Spielbedingungen wollten die Gastgeber jedoch nicht als Ausrede gelten lassen und legten fulminant los.

Nach acht Minuten war Klünter das erste mal erfolgreich. Der Grundstein für den ersten Sieg der Saison war als gelegt. Nach einer Viertelstunde verhielt sich Kapitän Schuster zu ungestüm beim Versuch Guirassy den Ball im eigenen Sechzehner abzunehmen. Drei Kölner inklusive Referee Kampka machten sich daraufhin auf die Suche nach dem Elfmeterpunkt, der sich geschickt an die Schneedecke angepasst hatte, die den Rasen in Köln stellenweise komplett weiß färbte. Kampka griff zur praktischen Lösung und vertraute seinem Urteilsvermögen und der Länge seiner Schritte, als er von der Torlinie beginnend sechzehn Meter abschritt. Der Gefoulte trat schließlich selbst an und verwandelte zum 2:0 für die Heimmannschaft. Eine halbe Stunde war absolviert, als es für die Kölner noch besser kam, als der gerade eingewechselte Stanko eine Hereingabe von Rausch unglücklich in das eigene Tor ablenkte. Freiburg schenkte das Spiel jedoch noch nicht ab und erzielte durch Nils Petersen fünf Minuten vor der Halbzeit das 3:1.

Bei nun etwas besseren Rasenverhältnissen entwickelte sich nun eine muntere zweite Halbzeit, die ihren nächsten Höhepunkt im zweiten Tor der Gäste fand, als Haberer sich nach einer Ecke in Luftduell durchsetzen konnte. Die Kölner glitten nun sichtbar in die Verunsicherung ab. Dies zeigte sich auch beim Foulspiel in der 90. Minute von Özcan an Höfler, das einen Strafstoß für Freiburg zur Folge hatte. Petersen trat an und verlud Keeper Horn zum 3:3. Der dramatische Schlusspunkt wurde dann von Guirassy in der vierten Minute der Nachspielzeit gesetzt, als er mit einem Handspiel vor seinem Tor einen Handelfmeter verursachte. Erneut trat Nils Petersen an – erneut war der Stürmer vom Punkt erfolgreich. 3:4 sollte der Endstand lauten. Köln schenkt eine Führung von drei Toren her und verhilft Freiburg so zum ersten Auswärtssieg der Spielzeit. Manchmal braucht es eben etwas mehr als nur den Trainereffekt.

Hannover 96 – TSG 1899 Hoffenheim

Vergangenen Donnerstag empfing Hoffenheim im Gruppenspiel der Euro League Ludogorez Rasgrad und musste sich mit einem 1:1 zufriedengeben. Damit man aber auch nächste Saison wieder die Rundreise in Europa machen darf, um sich dann erneut den letzten Platz in der Gruppe zu holen, nach überschaubaren Leistungen auf bulgarischem oder portugiesischem Grün, sollte am Sonntag dennoch ein Sieg her, um potentiell auf Tabellenrang drei zu klettern. Aufsteiger Hannover konnte zwar noch nicht vom europäischen Fußballgeschäft träumen; ein weiterer Schritt in das sichere Mittelfeld der Tabelle war jedoch auch für 96 drinnen. Die erste Hälfte ist schnell zusammengefasst, da bis auf eine tolle Parade von Hannovers Keeper Tschauner nach einem Schuss von Rupp nichts Nennenswertes passierte.

Ähnlich wie in Köln sollte dann auch Schneeflocken in Hannover das Spiel beeinträchtigen. Die Begegnung wurde letztendlich nach dem Seitenwechsel etwas munterer, als Hoffenheim durch Gnabry und Kaderabek zu ersten Torabschlüssen kam. Auch Füllkrug im Trikot der Gastgeber kam in der 59. Minute zum Abschluss mit dem Unterschied, dass sein Schuss den Weg vorbei an Keeper Baumann fand. Den Rückstand wollten die Hoffenheimer nicht lange auf sich sitzen lassen und konnten nach einem Konter über Gnabry nur dabei zusehen, wie Kramaric den Ball einen halben Meter am linken Pfosten vorbeischoss. In der 85. Minute war wieder Wachsamkeit gefordert in der Hintermannschaft der TSG, da Hannover –bei Standards in dieser Saison durchaus stark- einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen bekam. Und tatsächlich: Joker Harnik konnte den ruhenden Ball von Klaus verwerten. Hannover gewinnt zu Hause mit 2:0.

FC Augsburg – Hertha BSC

Schon seit einiger Zeit haben sich die Augsburger nun in der höchsten deutschen Fußballklasse etabliert. Aus dem ehemaligen Aufsteiger der 11/12er Saison ist ein ernstzunehmender Gegner geworden, der mit einem Sieg gegen den Hauptstadtklub sogar den Sprung auf Platz vier in der Tabelle schaffen hätte können. Am bisher schwachen Auftritt der deutschen Team in der Euro League konnte auch die Hertha letzten Donnerstag nichts ausrichten, als man gegen die schwedischen Gäste vom Östersunds FK 1:1 unentschieden spielte. Trainer Dardai baute seine Elf deshalb gleich auf neun Positionen um. Dennoch hatten die Gastgeber in der Anfangsphase mehr Spielanteile und bessere Chancen, so wie der wuchtige Kopfball von Caiuby in der 30. Minute, wo er den Ball nur einen Meter weiter rechts hätte platzieren müssen – Keeper Jarstein währe ohne Chance gewesen.

Zwei Minuten später war dies nicht der Fall, als Jarstein mit seiner Parade einen Schuss von Heller an das obere Aluminium lenkte. Eine erste Hälfte, die so torlos in Augsburg zu Ende ging. Caiuby hatte auch in der 73. Minute eine gute Chance per Kopf nach einer Ecke von Max, doch auch hier reagierte Herthas Torwart gut und wehrte den Versuch zum nächsten Eckball ab. So gut die Leistung von Jarstein bis zu diesem Zeitpunkt auch war, so schlecht war sein Handeln, als er bei der nächsten Ecke den Ball falsch einschätzte und unnötigerweise seinen Kasten verließ, wodurch Caiuby mit einem harten Rechtsschuss unter die Latte endlich zum Torerfolg gelangte. Trainer Dardai wechselte offensiv und brachte Kalou für Mittelstädt, der in der 92. Minute dann auch für den Ausgleich sorgte, als der aufgerückte Stark den Ball nach einer Flanke genau auf den Ivorer bringen konnte, der damit, das aus Augsburger Sicht bittere 1:1, zum Abschluss des 15. Spieltags schoss.

 

Unter dem Titel „Anstoß“ blickt Autor Michael Müllinger bei blank jede Woche auf den letzten Spieltag der deutschen Fußball Bundesliga zurück, um dabei über die wichtigsten und ungewöhnlichsten Geschehnisse auf und neben dem Platz zu berichten

 

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