Türchen 4: „Last Christmas“

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Nimué Westner Chefredakteurin & Ressortleiterin Kultur

Bei dem Film „Last Christmas“ handelt es sich um einen neuen Weihnachtsfilm, der zurzeit in den Kinos läuft. Mit Emilia Clarke und Henry Golding sind Schauspieler vertreten, die man bereits aus romantischen Liebesfilmen kennt. Allerdings übertrifft „Last Christmas“ jedes vorherige Drama um Weiten, wenn es um Kitsch geht.

Katarina, oder „Kate“, wie sie genannt werden will, ist am vergangenen Weihnachten dem Tod nur um Haaresbreite entkommen und versucht in London ihren Traum zu verwirklichen und Sängerin zu werden. Währenddessen arbeitet sie in einem Weihnachtsshop und versucht ihre Familie so gut es geht zu meiden. Dadurch wandert sie bei einer Vielzahl Freunden von Couch zu Couch, betrinkt sich regelmäßig und nimmt diverse Männer von ihren Bar-Tours mit nach Hause. Dabei zeigt sie nicht viel Mitgefühl oder Verständnis für andere und versucht großteils nur ihre eigenen ungesunden Bedürfnisse durchzusetzen.

Das ändert sich an dem Tag, an dem sie den gutaussehenden und selbstlosen Tom Webster kennenlernt. Durch seine freiwillige Mitarbeit in einem Obdachlosenheim, sein Mitgefühl und seine Offenheit für Neues inspiriert er Kate dazu, sich zu ändern und besser auf sich und vor allem auch andere zu achten. Immer wieder wird verdeutlicht, dass „es einen glücklich macht, anderen zu helfen“.

Damit angefangen nimmt der Kitsch seinen Lauf, womit der Zuschauer immer wieder in Situationen gebracht wird, in denen man kaum auf den Bildschirm schauen kann, weil man so stark „cringen“ muss. Im Ganzen erinnert der Film stark an eine der Wattpad-Geschichten von 13-Jährigen für 13-Jährige, denn auch die Dialoge sind eher schwach und versuchen so viel Cliché wie möglich zu verpacken. Auch der Versuch, die Themen des Brexits oder des Rassismus aufzugreifen ist leider fehlgeschlagen und wirkt deplatziert. Der Film versucht dem Zuschauer eine gewisse Tiefgründigkeit vorzugaukeln, die nicht erreicht wurde und es hätte ihm besser getan, wenn er einfach dazu stehen würde, was er ist – eine Liebesschnulze.

Trotz allem vermittelt der Film „Last Christmas“ sehr viel Weihnachtsgefühl, natürlich unterstützt mit einer großen Vielfalt an Weihnachtsliedern. Wer also so richtig Lust auf eine kitschige Romanze im Geist von Weihnachten hat, ist hier richtig. Zudem gibt es neben den eher unangenehmen auch viele lustige Momente und vergleichsweise viel Komik für ein Drama. Wenn es euch interessiert, könnt ihr euch selbst ein Bild davon machen, da der Film aktuell im Kino zu sehen ist.