Türchen 1: Es war einmal… Die schönsten Weihnachtsmärchen

Theresa Wimmer Ressortleiterin Kultur & Literatur

Der erste Advent liegt nun bereits hinter uns und die Weihnachtszeit ist offiziell eröffnet. Wir bei Blank haben uns dabei natürlich wieder Gedanken gemacht und einen Adventskalender für Euch geplant. Die nächsten 24 Tage erwarten Euch verschiedene Artikel rund um Weihnachten. Ob Geschichten, Rezensionen, oder Rezepte – dabei ist für Jeden etwas. Somit wünschen wir viel Spaß beim Türchen Nummer 1:

 

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Doch für die Weihnachtsliebhaber:innen unter uns können 24 Tage eine ganz schön lange Zeit sein. Deshalb gibt es hier die drei schönsten Weihnachtsgeschichten, um euch das Warten etwas zu erleichtern.

 

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern zählt zu den bekanntesten Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen und wurde bereits 1845 veröffentlicht. Es handelt von einem kleinen Mädchen, welches den Silvesterabend auf der Straße verbringt, um Schwefelhölzer zu verkaufen. Sie ist kaum bekleidet und friert schrecklich, doch die beschäftigten Bürger nehmen sie kaum wahr. Weil sie an diesem Abend kaum etwas verdient hat, wagt sie sich nicht nach Hause zurück und bleibt frierend in der Kälte zurück. Aus Verzweiflung zündet sie die Streichhölzer an, obwohl dies streng verboten ist. Sie gleitet immer mehr in eine warme, schöne Traumwelt ab, in der sie schließlich ihrer verstorbenen Großmutter begegnet, die sie zu sich in den Himmel nimmt.

 

Der Tannenbaum

Bei der Geschichte „der Tannenbaum“ handelt es sich ebenfalls um ein Kunstmärchen von Hans Christian Andersen. Es wird die Geschichte eines kleinen Tannenbaumes erzählt, dessen größter Wunsch es war, endlich so groß und prächtig zu sein, wie viele der Bäume um ihn herum. Er erfuhr von den Abenteuern, die andere Bäume erlebten. Aus den besonders großen Bäumen würden Schiffsmasten gebaut und die kleine Tanne beneidete diese um ihren tollen Ausblick. Etwas kleinere Bäume würden hingegen von den Menschen wunderschön geschmückt und in ihren Häusern aufgestellt und alle würden sich an ihnen erfreuen. Auch wenn ihm die anderen Bäume rieten, sich an seiner Jugend zu erfreuen, fand er keinen Gefallen an seinem Leben im Wald. Einige Jahre später wurde der nun große Tannenbaum gefällt und von seinen Freunden im Wald getrennt, was ihm große Schmerzen bereitete. Er freute sich jedoch auch auf den Heiligen Abend. An diesem Tag wurde er schön geschmückt und alle bewunderten den Baum, doch nach einigen Tagen interessierte sich kaum noch jemand für ihn. Seine einzige Freude waren die Märchen, die den Kindern täglich vorgetragen wurden.  Schließlich wurde er auf den Dachboden abgestellt und später im Frühjahr zu Brennholz verarbeitet. Er dachte an die schöne Zeit seiner Jugend und wünschte sich, dass er diese mehr geschätzt hätte.

 

Die Geschichte vom eigensüchtigen Riesen

Oscar Wildes Geschichte vom eigensüchtigen Riesen handelt von einem alten Riesen, der den schönsten Garten weit  und breit besaß. Besonders die kleinen Kinder fanden Gefallen an dem schönen Garten und spielten in ihm. Der Riese, der besonders eigensüchtig war und seinen Garten nicht teilen wollte, zog daraufhin eine große Mauer um sein Grundstück, um die Kinder von seinem Garten fernzuhalten. Darauf hin herrschte in diesem ein schrecklicher Winter, da ihn der Frühling nicht mehr besuchen wollte. Lange Zeit verging, als der Riese eines Morgens aus seinem Fenster sah und der Frühling endlich  in seinen Garten eingezogen war. Er ging nach draußen und erblickte die Kinder, die sich durch eine kleine Öffnung in der Mauer geschlichen hatten. Die Kinder rannten vor Schreck davon. Nur ein Junge, der ganz verweint war, weil er zu klein war um auf den Baum vor ihm zu klettern, blieb, weil er den Riesen nicht kommen sah. Er hob den Jungen auf den Baum, wobei dieser ihn zum Dank auf die Wange küsste. Der Riese riss daraufhin die Mauer ein und erlaubte den Kindern, für immer in seinem Garten spielen zu dürfen. Der Riese erfreute sich nun jeden Tag an den spielenden Kindern, doch sein kleiner Freund war nicht mehr zu sehen. Er vermisste den Jungen, denn dieser war ihm der Liebste gewesen. Viele Jahre vergingen und der Riese ist zu alt geworden, um mit den Kindern zu spielen, weshalb er sie vom Fenster aus beobachtete und sich an ihnen erfreute. Eines Morgens blickte er ihn seinen Garten, in dem die Bäume in den prächtigsten Farben blühten und vor ihnen stand der kleine Junge, dem er damals geholfen hatte. Doch der kleine Junge hatte Narben an seinen Händen und Füßen und als der Riese ihn Fragte, wer ihm denn diese Narben zugefügt hätte, antwortete der Junge, dass dies die Narben der Liebe seien und nahm den Riesen mit zu sich in den Himmel.

 

Jedes dieser drei Märchen erscheint auf dem ersten Blick nicht sehr festlich, doch haben alle einen wichtigen Hintergrund. Sie zeigen die Notwendigkeit, dankbar zu sein und auf seine Mitmenschen zu achten. Dies kommt in der stressigen Weihnachtszeit oftmals zu kurz, weshalb diese Geschichten daran erinnern, sich Zeit für seine Familie und Freunde zu nehmen und sich an den kleinen Dingen zu freuen.

 

Titelbild: Amelie Marschall