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Zwanzig Jahre Schnitzeljagd um die Welt

Geocaching – Was ist das?

Geocaching kann man sich wie eine große, internationale Schnitzeljagd vorstellen, für die man lediglich ein GPS-Gerät, Smartphone oder ähnliches braucht. Im besten Fall hat man auch noch einen Kugelschreiber dabei. Andere Teilnehmer bzw. „Cacher„, verstecken die „Caches“ – oft kleine Filmdosen, Tupperdosen, selbstgebastelte Holzkisten oder was sich gerade eignet – und veröffentlichen die Koordinaten im Internet, beispielsweise auf geocaching.com bzw. in der dazu gehörigen App. Dann kann die Schatzsuche auch schon beginnen. Hat man einen Cache gefunden, kann man sich direkt vor Ort in ein Logbuch eintragen, um zu beweisen, dass man den Cache wirklich entdeckt hat. Wichtig dabei ist, dass man sich nicht von Passanten, die von der Geocaching-Community „Muggels“ genannt werden, dabei erwischen lässt, damit die Caches langfristig verborgen bleiben und nicht versetzt oder entfernt werden.

Nachdem man einen Cache gefunden hat, kann man dies auch noch auf der Internetseite oder in der App, wo die zugehörigen Koordinaten veröffentlicht wurden, markieren. Auf die Weise können andere Nutzer online sehen, wie viele Caches man bereits gefunden hat und man selber erhält ebenfalls einen guten Überblick über die Anzahl der gefundenen Caches und die Orte, die man besucht hat. Außerdem kann der „Owner„, derjenige, der den Cache versteckt hat, mitverfolgen, was um seinen Cache herum passiert: wird er oft gefunden, benötigt er eine Wartung, ist das Logbuch voll oder nass, wurde er schon öfter als ’nicht gefunden‘ markiert, ist er vielleicht nicht mehr an seinem ursprünglichen Ort, und so weiter.

Wenn Cacher einen Cache als gefunden oder nicht gefunden „loggen„, können sie zusätzlich Kommentare für den Owner oder andere Cacher hinterlassen, in denen sie die Umstände ihrer Suche beschreiben, sich beim Owner für das Verstecken und das Pflegen des Caches bedanken oder auch indirekte Hinweise für nachfolgende Sucher geben – wobei Spoiler in der Geocaching-Community selbstverständlich gar nicht gerne gesehen werden! Der Owner veröffentlicht typischerweise bereits mit den Koordinaten eine Beschreibung zu dem Cache und gibt teilweise sogar Hinweise oder Fotos mit auf den Weg.

2020 ist ein besonderes Jahr für die Geocaching-Community

Geocaching feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum, denn am 02. Mai 2000 war der „Blue Switch Day“. An dem Tag hat die US-Regierung auf Anweisung von Präsident Bill Clinton die eingeschränkte Verfügbarkeit der GPS-Technologie aufgehoben und sie so für zivile Nutzer zugänglich gemacht. Vor diesem Tag galt die „Selective Availability“ (SA): die absichtliche, künstliche Verschlechterung öffentlicher GPS-Signale, die aus Gründen der nationalen Sicherheit umgesetzt wurde.

GPS (Global Positioning System) wurde seit den 1970er Jahren vom US-Verteidigungsministerium entwickelt und ist seit Mitte der 1990er voll funktionsfähig. Seit dem „Blue Switch Day“ – also nun seit über 20 Jahren – können Menschen aus aller Welt die GPS-Technologie benutzen um beispielsweise Caches zu suchen und zu finden.

Welche Arten von Caches gibt es?

Drei Besonderheiten: Souvenirs, Tauschgegenstände Trackables

Mit seinem Account auf geocaching.com kann man Auszeichnungen sammeln, sogenannte Souvenirs. Auf der einen Seite gibt es permanente Souvenirs, die man meistens beim Besuch einer bestimmten geographischen Position erhält. Es gibt zum Beispiel für jedes deutsche Bundesland, in dem man einen Cache loggt, ein Souvenir. Souvenirs könnte man als digitale Sticker beschreiben, die in dem Profil eines Cachers zu sehen sind. Auf der anderen Seite gibt es noch besondere Souvenirs, die es zu bestimmten Events oder an bestimmten Tagen gibt. Am 02. Mai diesen Jahres gab es das „Blue Switch Day 2020“-Souvenir zur Feier des 20. Jahrestags. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise erhält dieses Souvenir aber jeder, der zwischen dem 02. Mai und dem 31. Dezember 2020 einen Cache findet.

Tauschgegenstände oder Geocaching-SWAG („stuff wie all get“) hingegen sind reale Gegenstände wie Münzen, Murmeln, Überraschungsei-Spielzeuge, Schlüsselanhänger, echte Sticker oder ähnliches, die in den Geocaches versteckt werden und zum Tausch dienen.

Dieser SWAG ist nicht zu verwechseln mit Trackables, kleine Gegenstände, die von Geocachern auf Reisen geschickt werden. Geocacher verstecken Trackables in Geocaches oder geben sie auf Events anderen Cachern mit auf den Weg, oftmals mit einem bestimmten Ziel wie alle Nachbarländer Deutschlands zu besuchen. Trackables sind durch Trackingcodes markiert und sollen von anderen Geocachern mitgenommen und in neue Geocaches abgelegt werden. Durch die Codes lässt sich nachverfolgen, wo sich der Trackable gerade befindet bzw. ob er sein Ziel schon erreicht hat.

Geocaching in Passau

Weltweit existieren über drei Millionen Geocaches. Das Land mit den meisten Geocaches ist die USA mit mehr als einer Millionen, dort wurde am 3. Mai 2000 auch der allererste Cache weltweit versteckt. Deutschland belegt Platz 2 mit rund 385000. Auch in Passau wimmelt es nur von Caches aller Art, wie man auf der Karte von geocaching.com unten sehen kann.

Bei den grünen Caches handelt es sich um die ganz normalen Cache. Die blauen Fragezeichen stellen die Mystery-Caches dar. Die orangenen Symbole kennzeichnen die Multi-Caches. Die blauen Kompasse repräsentieren die Wherigo Caches und die Weltkugeln (z.B. an der Ortsspitze) sind Earth Caches.

Hier  ist eine Auswahl von empfehlenswerten Caches in Passau:

Geocaches findet man wirklich überall auf der Welt, selbst bei kurzen Zwischenstopps an Raststätten oder Bahnhöfen lassen sich oft welche ausfindig machen. Das schöne am Geocaching ist, dass man dabei viel Zeit in der Natur verbringt und auf eine abenteuerliche, spannende Art und Weise neue Orte entdecken bzw. bereits bekannte Orte noch näher kennenlernen kann.

 

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