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Geballte Deutschrap – Power, verteilt auf 13 nice Songs mit fetten Beats
Sex – Drogen – Gewalt. Damit lassen sich die Themenbereiche des „King aus dem Szene Kiz“ simple zusammenfassen. Somit ist er dem thematischen Stil des 2014 erschienen Albums „Pilsator Platin“ absolut treu geblieben. Anders aber die Musik. Der Mainstream – Rap mit Pop – Einfluss seines ersten Albums musste Gangster Beats und harten Punchlines weichen, was vielleicht auch an seinem neuen Label liegt. Während andere Musiker sich ernsteren Themen wie der Weltpolitik widmen, rappen „wir über Geld oder Trieb, das is Selfmade – Musik“, „denn Deutschrap bedeutet drauf hauen, statt zu reden“.
Seit Juni 2015 steht er, wie auch Kollegah oder Genetikk, bei Selfmade-Records unter Vertrag und veröffentlichte am 13.05.16 sein neues Album „Turbo“.
Zur Feier desselben hat er sich natürlich sofort einigen bekannten Features bedient, die das Album merklich aufwerten. So sind Nico von K.I.Z, John Borno, MC Bomber, Meggy sowie der Deutschrapper und Pornoproduzent King Orgasmus One auf der neuen Platte vertreten. Sein „Unterschichtenrap aus dem Amphetaminlabor“ ist aggressiv, asozial, egozentrisch und besitzt absolute Kopfnicker – Beats, um auch SSIO an dieser Stelle zu zitieren.
Mit „Gott sieht alles“ schafft er eine Legitimation für ein durch Alkohol- und Drogenexzesse geprägtes Leben. Im zweiten Song auf dem Album „Eisen“ beschreibt Karate Andi seine Platte als „Selbstreflexion“. Diese Aussage kann man zu einhundert Prozent unterstreichen. In dem Lied „Kleid deiner Mutter“, welches er mit Nico von K.I.Z aufgenommen hat, wird die Perspektive gewechselt und aus der dritten Person über häusliche Gewalt gegenüber Männern und der Angst vor dominanten Frauen gerappt. Angst scheint der „Sylvester Stallone von der S-Bahn-Station“ öfter zu haben. Angst vor Spielsucht, gebrochenen Knien (was nicht mal seine Idee, sondern die von Hiob aus Macheten 2wei war) und dem Leben nach seiner Karriere. Ob sein asoziales Image, der Drogenkonsum, die Gewalt und die Kriminalität nur in seinen Songs transportiert werden soll oder der Wirklichkeit nahe kommen, sei mal dahingestellt. Sein Splash! 2015 Auftritt, welcher hauptsächlich aus Gegröle und Bier-in-die-Menge-gewerfe bestand, eignet sich wohl eher als Realitätsbeschreibung. Das er trotz neuen Albums dieses Jahr dort nicht vertreten ist, war also zu erwarten. Wer trotzdem Bock auf ein Live – Konzert hat, findet sicherlich auch einen der zahlreichen Gigs der „Turbo – Tour“ (Start: September 2016) in seiner Nähe. Zudem besteht die Möglichkeit sich die „Turbo: Limited Edition – Box“ zu kaufen, welche eine DVD des besagten Splash! Auftrittes enthält.
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei seinem neuen Album um gelungenen Deutsch – Rap mit guten Beats und Melodien. Begleitet wird das Ganze durch eingängige und einfache Refrains, wie „ich fahr Mofa“, welche definitiv ohrwurmerzeugend sind. Wer nach tiefgründigen politischen Texten sucht, ist hier falsch. Am besten hört man sich die Musik im Auto mit heruntergelassen Scheiben, Sonnenbrille und voll aufgedrehtem Bass an.
Meine persönlichen Favoriten sind die Songs „schwarzer Krauser“, der durch seine etwas unheimliche Hintergrundmelodie für absolute Gänsehaut sorgt und den „Zombie – Rap“ noch unterstützt, sowie „Komm im Bimma“, der konstant von dem Hook von King Orgasmus One unterlegt ist. Prinzipiell lässt sich zusammenfassen, dass die Songs zum Schluss des Albums hin immer besser werden. Den krönenden Abschluss bilden die Lines von MC Bomber in „Haram Cipher“. „True Story!“
Release: 13.05.16
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Bild: Copyright – Karate Andi 2014 by Selfmade Records CC BY-SA 2.0