Heute jährt sich der Tag der Menschenrechte zum 72. Mal und wir gedenken der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie deren Verletzungen weltweit. Als Teil der UNICEF Hochschulgruppe durfte ich in diesem Semester eine digitale Bildungsaktion auf die Beine stellen, um Schülerinnen und Schülern in Passau und Umgebung die Menschenrechte näher zu bringen. Die Aktion wurde in den letzten Wochen in Kooperation mit der Amnesty International Hochschulgruppe organisiert und findet heute Einzug in den Unterricht – an Schulen in Passau und Umgebung. Sie besteht aus Infomaterial für Lehrerinnen und Lehrer, sowie einem Kurzfilm, in welchem wir die Menschenrechte zeichnerisch darstellen und erklären. Ab sofort ist der Kurzfilm auch für alle anderen Interessierten auf unseren Social Media-Kanälen verfügbar (@unicef_hsg_passau @amnesty_hsg_passau). Parallel entstanden weitere spannende und informative Beiträge rund um das Thema Menschenrechte. So auch der folgende Artikel von Katharina Zehrer, die sich seit diesem Semester in der UNICEF Hochschulgruppe engagiert und welchen ich gerne als Gastartikel auch auf BLANK veröffentlichen möchte:
Freiheit, Gleichberechtigung, Sicherheit, Frieden… Hier findet sich eine kleine Auswahl der Menschenrechte. Diese Rechte bestimmen unser Leben grundlegend, denn sie sind in unserer Staatsform oberstes Gesetz und bedürfen somit der Einhaltung. Und das wiederum ist auch genau richtig so, denn sie sichern uns die wichtigsten Dinge im Leben zu und geben uns Chancen. Leider werden die Menschenrechte in anderen Teilen der Erde immer wieder missachtet und verletzt. Gerade deshalb kommt dem Schutz der Menschenrechte eine besondere Rolle zu und auch wir, in einem privilegierten Land, sollten uns unserer Menschenrechte daher nicht nur bewusst sein, sondern uns immer wieder aktiv für diese einsetzen.
Doch wie kam es überhaupt dazu, dass die Menschenrechte ein Teil unserer Verfassungen wurden? Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahr 1946 wurde eine Kommission gegründet die einen universellen Menschenrechtscodex erstellen sollte. Dies geschah in erster Linie deshalb, weil die Erfahrungen des vorangegangenen Krieges gezeigt hatten, welch furchtbare Auswirkungen die Verletzung und Missachtung grundlegender menschlicher Bedürfnisse und Ansprüche haben. Sie sollten zudem auch dazu beitragen, dass vergleichbare Verbrechen wie die des Nationalsozialismus nie wieder begangen werden können. Am 10. Dezember 1948 folgte schließlich die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, welche 30 universelle, unveräußerliche und unteilbare Rechte enthält. Dabei markiert das Datum ein wichtiges, historisches Ereignis, denn es war das erste Mal, dass es Rechte gab, die für alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religion gelten sollten. (Praetor Intermedia)
Wir in Europa oder allgemein in den Demokratien der Welt sehen diese Rechte häufig als selbstverständlich an und nehmen die Rechte kaum in unserem Alltag wahr – obwohl diese ihn tagtäglich durchziehen. So haben wir zum Beispiel die Möglichkeit, unsere Religion frei auszuleben, unsere Meinung zu äußern, zu heiraten wen wir wollen und vieles mehr. In Ländern, in welchen diese Rechte missachtet werden, existiert beispielsweise eine Zensur der Presse oder der Meinungsäußerung und es gibt in Teilen der Welt auch Zwangs- oder Kinderehen. Doch selbst in den Staaten, in denen die Menschenrechte als oberster Grundsatz in den Verfassungen verankert sind, kommt es nicht selten zu Verletzungen dieser. So gehört beispielsweise die USA zu den Ländern, welches die meisten Hinrichtungen vollzieht (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg).
Genau aus diesem Grund ist es auch heute noch wichtig, sich für die Menschenrechte zu engagieren! Doch wie genau kann man sich in seinem Alltag, gerade in einem privilegierten Land wie unserem, einsetzen? Sowas kann nicht nur durch Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit passieren, sondern auch durch alltägliche Entscheidungen die ein jeder von uns, teils bewusst, aber oft auch unbewusst trifft. Zum Beispiel beim Kauf unserer Klamotten oder anderer Konsumgüter, mit dem wir darüber entscheiden können, welche Arbeitsbedingungen wir in anderen Ländern akzeptieren und damit unterstützten. Nicht jeder mag perfekt sein und das ist auch gar nicht wichtig, denn allein ein Bewusstsein dafür, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.