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Ein wogendes Meer aus Noten

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[vc_row][vc_column][vc_column_text]Sanftes Meeresrauschen schwillt an, tastet sich aufbrausend bis an die Ohrenspitzen heran und… ebbt wieder ab, zieht sich zurück in die Instrumente − und braust erneut mit verwegenerem Schwung um die Köpfe. Einige Tropfen der Gischt benetzen das Trommelfell bereits und warten nur darauf, von den Myriaden an klangvollen Wassermolekülen auf dem Weg in die Tiefen der Sinne begleitet zu werden. Wassertropfen tanzen um einander herum, prallen aneinander ab und springen in verschiedenste Richtungen, jedes seinem eigenen unberechenbaren, wilden Takt folgend. Widerstrebend fügen sich die Wassertropfen schließlich zu einem abklingenden Meeresrauschen zusammen, bis sich Ton für Ton dem Sog seines Quellinstrumentes nicht mehr entziehen kann und erwartungsvoll vibrierende Ohren hinterlässt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Dieser überwältigende Eindruck des ersten Stückes „Meeresbrandung“ leitete das Semesterabschlusskonzert des Passauer Universitätsorchesters am vergangenen Samstag ein.

Das experimentell anmutende Stück von Sven Daigger, eine Vertonung des gleichnamigen Gedichts von Christian Morgenstern, wurde im Rahmen des Semesterabschlusskonzertes in Passau uraufgeführt. Daigger interpretierte das Gedicht als langsame, aber stetige Arbeit des Meeres an der Behebung des Problems „Mensch“ und erklärte in einleitenden Worten, wie dieses Motiv durch individualisierte Einzelstimmen einerseits und zusammenfassende Wellenbewegungen des Orchesters andererseits in seiner Komposition aufgegriffen wird. Zu viel versprochen hat Daigger nicht, „Meeresbrandung“ leitete einen klangvoll abgerundeten Abend erfrischend ein, der von Kiril Stankow als Dirigent mit drei Stücken ausgestaltet wurde.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Als national und international renommierter Dirigent konzertierte Stankow bereits mit zahlreichen namenhaften Orchestern in Europa und den USA. Bereits während seines Studiums des Dirigats an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar debütierte Stankow 2010 als jüngster Dirigent des Leipziger Gewandhauses.
Neben des Dirigats weiterer Orchester übernahm Stankow das Passauer Universitätsorchester zu Beginn des aktuellen Wintersemesters von Alexander H. Quasniczka. Das Semesterabschlusskonzert war somit sein erster Auftritt mit dem Universätsorchester Passau.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“7543″][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Kiril Stankow und sein Orchester zogen die Zuhörer im Laufe der weiteren beiden Stücke immer tiefer unter die Meeresoberfläche, um den Abend mit einer überraschenden Interpretation eines arabischen Stückes ähnlich experimenell ausklingen zu lassen, wie er mit „Meeresbrandung“ begann.[/vc_column_text][vc_column_text]Das zweite Stück „Violinkonzert D-Dur op.35“ in drei Teilen von Peter Iljitsch Tschaikowsky tauchte die Zuhörer in große, anmutig springende Wellen ein, die über die Köpfe herein rollten und aus denen sich das virtuose Spiel der Solistin Annika Maren Starc wie Schaumkronen heraus bildete.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Die „Sinfonie Nr. 2 D-Dur  op.73“ von Johannes Brahms schließlich lud die Zuhörerenden dazu ein, sich von der Kraft des Wassers ganz unten am Meeresboden selbst zu überzeugen, indem die vier Teile der Sinfonie die Zuhörenden mit vollen und wogenden Wellenbewegungen einlullten.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_raw_html]JTNDaWZyYW1lJTIwd2lkdGglM0QlMjI1NjAlMjIlMjBoZWlnaHQlM0QlMjIzMTUlMjIlMjBzcmMlM0QlMjJodHRwcyUzQSUyRiUyRnd3dy55b3V0dWJlLW5vY29va2llLmNvbSUyRmVtYmVkJTJGWEhta2w3R01fZXMlM0ZsaXN0JTNEUExwX3F6ZXFtVm14bkU2UXlnRUtxWl82dS1DRFFBQVo5TCUyMiUyMGZyYW1lYm9yZGVyJTNEJTIyMCUyMiUyMGFsbG93ZnVsbHNjcmVlbiUzRSUzQyUyRmlmcmFtZSUzRQ==[/vc_raw_html][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Nach minutenlangem tosenden Applaus führte die Zugabe umso überraschender wieder über die Wasseroberfläche und erinnerte eher an galoppierende Wellen-Reiter. Die Interpretation eines original arabischen Musikstückes auf klassischen Orchesterinstrumenten verknüpfte eingängige und bekannte arabische Melodien mit dem ebenso vertrauten Klang der Instrumente zu einer dennoch fremd anmutenden und amüsierenden Melange.

Das gelungene Debüt von Kiril Stankow mit dem Passauer Universitätsorchester machte somit definitiv Lust auf mehr im kommenden Sommersemester.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Beitragsbild: Beethoven Symphony No5 by Open Grid Scheduler (CC0 1.0)

Copyright der Einzelbilder: Kiril Stankow[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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