Völlig losgelöst – zwei Tage schwerelos fühlen

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Katrin Kastenmeier Ressortleiterin Musik & Kunst

Zwischen Bootspartys und zahlreichen Freiluft-Events bot der Passauer Sommer, wie schon in den vergangenen drei Jahren, ein weiteres Schmankerl. Organisiert von den Villa-TuNichtGut Jungs öffnete das Schwerelos Open-Air am 7. und 8. Juni seine mystisch-magischen Pforten im östlichsten Teil der Innstadt und entführte hunderte Feierwütige in eine Galaxie voller Traumtänzer, Astronauten und Freigeister. „Bereit machen zum Abheben“ – einmal komplett schwerelos sein, frei von Druck und Begrenzung, einfach im Hier und Jetzt leben, tanzen, feiern. 

Damit die zweitägige Party genau diesem Motto gerecht werden konnte, steckten die Veranstalter sowie zahlreiche Helfer jede freie Minute in Planung und Aufbau. Das ganze Festivalgelände sollte sich in eine schwerelose Traumwelt verwandeln. Alles selfmade und mit Liebe zum Detail. Holz, Schrauben, etliche Farbeimer und jede Menge Schweißtropfen waren daher Teil der Vorbereitungen. Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit entstanden hölzerne Sitzgelegenheiten, bunte Lichtinstallationen blinkten wie die Armaturen eines Raumschiffes und sogar eine Rakete war mitten auf dem Gelände gelandet. Um die außerirdische Atmosphäre komplett zu machen, schwangen Künstler wie Sebastian Fürst, Trek und Rhino Pinsel und Spray-Dosen und verwandelten die Wände der Hall of Fame in Haibach in einen wilden Mix aus Indie-Statements und galaktischen Ornamenten.  

Die Knöpfe der Turntables wurden abwechselnd von Mat.Joe, Heimlich Knüller, Elec Brown, Koim, Finster & Max, Nadija und natürlich dem Villa-Trio Tobias Oosterloo, Luke At Me und Jan Taubmann bedient, welche die Location in eine Fantasiewelt aus elektronischen Klängen versetzten. Angefangen mit entspannten Beats im Downtempo, konnte man sich erst einmal Warmtanzen, um anschließend mit wummernden Bässen schwerelos über die Tanzfläche zu fliegen. Highlight waren wie immer die letzen fünf Minuten, in denen Peter Schilling mit Major Tom das Konzept des Festivals – völlig losgelöst von der Erde – aus den Boxen grölte. Die musikalische Ekstase wurde zudem von der Performance der Entourage-Berlin Bande ergänzt, die sonst auf Festivals wie der Fusion umher turnt. Mit wilden Tanzbewegungen, erstaunlich verrückten Kostümen und sogar einer Feuershow überraschten sie die tanzende Menge. Wahrlich nicht von dieser Welt!

Neben Musik- und Unterhaltungsprogramm wurde tatsächlich auch noch gesportelt. Vici’s Yoga-Area bot die ideale Gelegenheit für alle, die vor dem Feiern gerne noch einmal ihre innere Mitte finden wollten. Passend zum Elektro-Festival konnten Sportbegeisterte bei „Electro-Flow-Yoga“, eine Verbindung zwischen Bass und Geist zu elektronischen Beats herstellen. Spirituelles Verwöhnen also und ein ideales Eingrooven auf die bevorstehende Raumfahrt. 

Um auch selbst wie ein Stern am Himmelszelt zu funkeln und mit der bunten Traumwelt zu verschmelzen, wurde man bei NatureGlitz mit nachhaltigem Glitzerstaub verschönert. Wirklich abgespaced! Leider wurde man diesen am nächsten Tag jedoch genauso schwer wieder los wie den eigenen Kater…
Kulinarisch setzte man in der Galaxie auf Einfachheit. Es gab vegane Falafel-Rollen auf der einen und nicht-vegane Fleisch-Rollen (Würstel) auf der anderen Seite. So simpel und doch so lecker, rettete die Food-Station dem ein oder anderen den Abend.

Bis nächstes Jahr, liebes Schwerelos – wir fliegen gerne wieder mit!