Neoprenanzug statt Regenschirm!

Dauerregen und Kälte in Deutschland im April ließen mein Reisefieber entfachen und das nächste Reiseziel stand schnell fest: 6 Tage Portugal.Ich will die Algarve erkunden und meine spärlichen Surf-Skills ausbauen.

In nur drei Stunden bin ich von München nach Faro geflogen und werde mit sommerlichen Temperaturen empfangen. Meinen Anschlusszug nach Lagos finde ich dank der Unterstützung einiger Einheimischer auch sehr schnell. Während der Zugfahrt wird mir die Schönheit der portugiesischen Natur zum ersten Mal bewusst und ich bin sehr froh, im Frühling meine Reise gebucht zu haben.

Aufgrund der sehr guten Bewertungen entschied ich mich für das „Algarve Surf Hostel“, das nicht nur als Unterkunft, sondern auch als Surfschule genutzt wird. Das Surfhaus ist sehr gepflegt, verfügte über mehrere Mehrbettzimmer, einen Pool, eine große Küche, zwei Badezimmer und einen großen Aufenthaltsraum. Man lernt dort viele internationale, interessante Leute kennen und fühlt sich gleich wohl.

Die meiste Zeit meines Surfunterrichts verbringe ich am „Praia do Amado“, denn dort hat die Surfschule ihren festen Standort und die Wellenbedingungen sind für Anfänger wie für Fortgeschrittene sehr gut geeignet. Mit entsprechend dickem Neoprenanzug ausgestattet, einem passenden Surfbrett unter dem Arm und großen Erwartungen folgen wir den Surflehrern zum Strand. Nach einer kurzen Aufwärmphase sollten wir uns mit etwas Bodysurfing mit den Wellen (deren Wucht wir oft unterschätzten) vertraut machen. Auf einige Übungen auf dem Trockenen sowie etwas Theorie folgen mehrere Stunden auf dem Surfbrett. Je nach Strömung und individueller Tagesform gestaltet sich das Surfen mal besser, mal schlechter. Aber ich merke, dass ich konstant Fortschritte mache und die Tipps der Lehrer gut umsetzen kann.

Praia do Amado

Obwohl ich vom Surfen sehr ausgepowert bin, nutze ich meine restliche Zeit, um die Stadt Lagos zu erkunden. Der Hafen sowie die Fußgängerbrücke sind das Erste, was einem bei einer Erkundungstour ins Auge sticht. Die vielen kleinen Geschäfte, Eisdielen und Restaurants lassen mein Herz höher schlagen. Neben dem fünf Kilometer langem Sandstrand, der bequem zu Fuß aus vom Stadtzentrum zu erreichen ist, gefällt mir besonders das Stadtzentrum. Die kleinen, verwinkelten Gassen, in denen ich mich nicht nur einmal verirre, versprühen ihren ganz eigenen Charme.

Blick von der Fußgängerbrücke auf den Hafen von Lagos

Das kulinarische möchte ich nicht unerwähnt lassen: Vor allem für die unglaublich guten Fischgerichte , sowie die Nachspeise „Pastéis de Nata“, ein kleines  Blätterteigtörtchen, mit sahniger Puddingmasse gefüllt, ist die portugiesische Küche bekannt. Bei der großen Auswahl an Lokalen findet hier jeder das Richtige.

Einen Nachmittag nutze ich, um die Landzunge  „Ponta da Piedade“ in Richtung des südwestlich gelegenen Leuchtturms zu erkunden. Das Fotomotiv der Algarve ist bestimmt kein Geheimtipp, aber allemal eine Erkundung wert. Die vom Wasser verschieden geformten Felsformationen und Sandstrände wechseln sich ab und man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Teilweise kann man sogar durch die höhlenartigen Felsformationen am Strand entlang laufen.