OneRepublic – Mit Mainstream gegen den Strom schwimmen?

Mit Apologize (2007) brachte OneRepublic, bestehend aus Zach Filkins, Drew Brown, Eddie Fisher, Brent Kutzle und Leadsänger Ryan Tedder, einen Song auf den Markt, der wahrscheinlich die Meisten unserer Generation melancholisch werden lässt. Ob es nun der erste Liebeskummer oder die erste Til-Schweiger-Schnulze ist, an die wir zurückdenken.

Seitdem hat die Band vier Alben veröffentlicht, deren Sound von Alternative Rock, über Pop, bis hin zu Hip-Hop-Einschlägen reicht. Das aktuelle Album Oh My My erschien im Oktober 2016 und wurde teils als sehr gelungen angenommen und teils lediglich als den Verswuch massentaugliche Hits zu produzieren abgestempelt.

Die Wahrheit liegt wohl wie immer irgendwo in der Mitte. In jedem Falle ist es verwunderlich, dass Ryan Tedder vor ein paar Wochen verlauten ließ, es käme wieder neue Musik. Lief das neue Album nicht gut? Ist die Musik nicht konzerttauglich? Dabei wurde doch gerade erst eine Tour durch die USA angekündigt.
Mit der Veröffentlichung des Songs No Vacancy stellt sich die Band aus persönlichen Gründen gegen die normative Art des Publishings in der Musikindustrie. Tedder erläuterte in einem „personal letter“ auf Facebook, dass er aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen der Tournee zum Album Native (2014) und der Beendigung des Albums Oh My My und der damit verbundenen Promo kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Er konnte und wollte nicht mehr arbeiten und dachte sogar daran die Band aufzulösen, obwohl er die Musik so liebt.
Das Plattenlabel der Band, Interscope Records, genehmigte der Band eine Auszeit von jeglicher Produktion und Promotion. In der Zeit wurde der Band klar, dass sie Musik nicht mehr strikt für ein neues Album produzieren wollen. Tedder will seine Songs in dem Moment mit der Welt teilen in dem sie sich aktuell und relevant anhören. Ein Album erlaubt so etwas eigentlich nicht. Es folgt im Grunde immer einer Struktur, einem abgeschlossenem System mit Songs die aufeinander abgestimmt sind, selbst wenn diese zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits mehrere Jahre zurückliegen und somit „outdated“ sind. Genau das will die Band in Zukunft umgehen, wie sie in ihrem offenen Brief auf Facebook erzählt.

So here’s what we’re gonna do. Starting tomorrow we will be dropping new music as often as humanly possible… monthly, weekly sometimes, and it will be VARIED and with collaborations and may feel bonkers at first. Some will be remixes others will be just me on piano or guitar. Some will sound super trendy and new, some will sound classic and old school or very „OneRepublic“.

Ihnen ist bewusst, dass nicht jeder Song bei allen Fans ankommen wird. Das machen sie jedoch genau durch die neue Art des Veröffentlichens wett.

Some songs you will love, some you may loathe, but guess what?? Wait another couple weeks and you’ll have something new that may just be your favorite thing ever.

Von nun an also keine „first singles“ und keine Alben mehr von OneRepublic. Nur aktuelle Musik wann immer die Band sich danach fühlt. Das ist auch der Grund warum dies keine Rezension zum neuen Song ist, denn selbst wenn No Vacancy dem ein oder anderen nicht gefällt, wer weiß was uns in den nächsten Wochen noch erwartet?

We will tour when it makes sense, put out artwork when it’s good, and we are making merch WE wanna wear… for you. We will go to radio with songs when it feels like we should, not before. And we will tour… but not so much we end up hating life.