Mord im Orientexpress – Jeder ist ein Verdächtiger – Review

Istanbul: Der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot (Kenneth Branagh) plant seine Fahrt mit dem Orientexpress als entspannende Auszeit zu nutzen, bevor er sich, zurück in Europa, einem neuen Fall widmen muss. Als der zwielichtige Kunsthändler Ratchett (Jonny Depp) auf der Zugfahrt in seinem Abteil ermordet wird, bittet der Zugdirektor Bouc (Tom Bateman) seinen alten Bekannten Poirot, den Mörder zu fassen. Da der während eines Unwetters in den Bergen verunglückte Zug, noch nicht geborgen werden konnte und die Gefahr eines weiteren Mordes besteht, sieht sich Poirot schließlich, trotz seiner geplanten Auszeit in der Pflicht, den Mordfall aufzuklären.

Während der Ermittlungen werden alle, sich zur Tatzeit im Wagon befindende Mitreisende befragt, darunter sind die Gouvernante Mary Debenham (Daisy Ridley), der österreichische Professor Mr. Hardman (Willem Dafoe), der Sekretär des Ermordeten Hector McQueen (Josh Gad), die Witwe Mrs. Mubbard (Michelle Pfeiffer) und Missionarin Pilar Estravados (Penélope Cruz). Poirot vermag es trotz zahlreicher Beweise und Verdächtiger zunächst nicht, den wahren Mörder zu enttarnen. So beginnt er das Mordmotiv und die Lösung des Falls beim Opfer selbst zu suchen…

Kenneth Branaghs „Mord im Orientexpress“ ist bereits die fünfte Verfilmung des gleichnamigen Romans von Agatha Christie aus dem Jahr 1934.. Erstmals wurde die Romanvorlage 1974 unter der Regie von Sidney Lumet verfilmt und gilt heute als beliebter Krimiklassiker geworden.

Fazit: Mit „Mord im Orientexpress“ schafft Kenneth Branagh (Regisseur und Hauptrolle) einen großartigen und bis zu den letzten Minuten spannenden Kriminalfilm im Stil der 1930er Jahre. Als Zuschauer möchte man am liebsten selbst in die Rolle des „wohl größten Detektivs der Welt“ Hercule Poirot (Kenneth Branagh) schlüpfen, um den Täter zu entlarven.

Der 114-minütige Film stellt den Handlungsstrang klar dar, verliert jedoch in der Mitte teilweise an Tempo und wird etwas langatmig, wohingegen der Schluss zu knapp gerät. Dadurch fehlt die Zeit, die komplizierte Personenkonstellation verständlich zu machen und vieles bleibt ungeklärt. Vor allem der hochkarätige Cast um Branagh, Depp und Cruz macht „Mord im Orientexpress“ dennoch zu einem sehenswerten Kriminalfilm, mit harmonierenden Figuren und authentischen Charakterrollen. Besonders sticht dabei Kenneth Branagh selbst, in der Rolle des Hercule Poirot heraus. Der von sich selbst sehr überzeugter Meisterdetektiv bringt das Publikum durch seine Eigenarten und die krude Persönlichkeit sowohl zum Schmunzeln, als auch zum Nachdenken.

Zusammenfassend eine spannende und mitreißende Geschichte mit unerwartetem Ende – sowohl für Fans der Erstverfilmung als auch für Krimiliebhaber einen Kinobesuch wert!