Jam Session im Café Museum

Einmal im Monat wird im Café Museum gejammt. Jammen – das ist die freie Improvisation mehrerer Musiker über bekannte Standards. Im Gegensatz zu den meisten derartigen Veranstaltungen bedeutet Jam Session im Café Museum allerdings kein qualitativ minderwertiges Herumgedudel schlecht aufeinander eingespielter Musiker. Bei dieser Session erwartet die geneigte Zuhörerschaft Jazzkultur auf höchstem Niveau.

Dementsprechend gefragt sind die wenigen Sitzplätze vor der kleinen Bühne des Cafés. Es lohnt sich also rechtzeitig da zu sein, wenn man noch einen guten Platz ergattern möchte. Egal ob Musiker oder Gast, man kennt sich untereinander. Laut Homepage ist die Veranstaltung zwar offen für Amateure wie für Profis, doch eines ist klar: Wer sich hier auf die Bühne traut, der weiß, was er tut. Seit nunmehr anderthalb Jahren führt Jazzgitarrist Daniel Wildner durch den Abend und bestimmt das Programm zu einem großen Teil selbst mit. Der Passauer, der in München Jazzgitarre studierte, beginnt stets mit einem kurzen Opener-Set in wechselnder Besetzung. Dann wird gejammt.

Die Besetzung wird größer, die Stücke wuchtiger. „Diese Sessions sind für uns Musiker sogar noch wichtiger als für das Publikum“, konstatiert Wildner. Denn immer wieder entstehen durch das gemeinsame Spiel neue, vielversprechende Kontakte.

Wer nun allerdings glaubt, diese Konzerte – denn die Sessions haben definitiv Konzertcharakter – seien nur etwas für eingefleischte Jazzspezialisten, der irrt. Auch alle Jazz-Laien werden ihre Freude haben. Das Programm besteht zu einem großen Teil aus bekannten und vor allem gefälligen Stücken, die auch dem ungeübten Ohr schmeicheln und es nicht überfordern. Die große Relevanz für die Passauer Szene wird auch an der schieren Anzahl der anwesenden Musiker deutlich. Zwischenzeitlich kann es auf der Bühne richtig eng werden, wenn ein Klavier, drei Saxophone, eine Posaun
e, Bass, Schlagzeug und Gitarre gleichzeitig zu hören sind. Der Spaß an der Sache und die Leidenschaft für das gemeinsame Spiel steht den Musikern dabei zu jeder Zeit ins Gesicht geschrieben. Eintritt kosten die Sessions nicht, sind also ideal für den studentischen Geldbeutel geeignet und offen für Jedermann. Ein Besuch lohnt sich.

Wenngleich der Jazz wohl nicht mehr zum Massenphänomen werden wird, so sind es gerade die musikinteressierten Laien, die die Jam Session im Café Museum ansprechen wird. Denn im Jazz gilt „Übung macht den Meister“ und das nicht nur was das Selberspielen angeht, sondern auch die Rezeption. In diesem Sinne gleicht der Jazz einem guten Rotwein und den gibt es natürlich auch im Café Museum.

Die Jam Session mit Daniel Wildner findet immer am ersten Dienstag des Monats statt und startet um 20.00 Uhr.