Elektronische Tanzmusik in der Dreiländerhalle

Am vergangenen Wochenende fand in der Dreiländerhalle ein ganz besonderes Event statt – das von Heartbeat organisierte Sunset Crazy Dreams Indoor Festival 2017. Drei Stages, drei elektronische Musikrichtungen und zahlreiche nationale und internationale DJs. Nachdem das Sunset Open Air Festival im Sommer in Pocking schon etliche Gäste hat steppen lassen, haben die Veranstalter auch im Winter eine  Party mit elektronischer Tanzmusik versorgt.

Die Tickets waren für 15€ im Vorverkauf und 20€ an der Abendkasse erhältlich. Feierbegeisterte ab 16 Jahren konnten sich ab 18 Uhr an dem Festival erfreuen. Dazu ist zu sagen, dass Minderjährige eine Begleitperson brauchten und nur bis zwölf anstatt bis drei bleiben durften. Das Event war nicht ausverkauft, obwohl die Blind-Ticket und Early Bird Phase schnell ausgebucht waren. Dennoch wurde es gegen elf Uhr brechend voll – über 3000 Gäste tanzten durch die Halle.

Ob Psytrance und Goa, Tech House und Techno, oder EDM– für Liebhaber der elektronischen Musik war für jeden was dabei! Wie der Slogan auf Facebook „Wir verlassen die Grenzen der Erde und treten ein in das große weite Universum!“ bereits vermuten ließ, haben sowohl die Veranstalter als auch die DJs alles gegeben, die Dreiländerhalle in eine Traumwelt umzuwandeln. Headliner wie Neelix, Le Shuuk und Aka Aka feat. Thalstroem lockten die Menschenmassen aus ganz Passau und Umgebung am Samstag Abend zum Festival.

Die drei Floors haben mit sehr großen Stages und detaillierter Deko dem Namen alle Ehre gemacht, gerade die Goa-Fans konnten mit dem Psytrance Floor mehr als zufrieden sein, welcher von bunten, neonfarbigen und sich stetig verändernden Projektionen an Wänden, Decken und auf der Bühne geprägt war und für psychedelische Sinneseindrücke durch die Kombination von Musik und Kunst sorgten. Im Gegensatz zu dem Strobolicht und den verschiedenfarbigen Strahlern in den zwei anderen Hallen, welche die anderen Musikrichtungen im Einklang begleiteten. Es gab sogar extra designte Festivalbändchen, wie man es sonst nur von größeren Veranstaltungen gewohnt ist.

Zur Enttäuschung vieler Besucher führte, dass um zwei Uhr schon die Lichter angingen, was für Festivals – gerade in dieser Musikszene – eher ungewöhnlich ist. Zudem war es um diese Uhrzeit auch gar nicht mal so einfach wieder Richtung Stadtzentrum zu kommen. Reguläre Busse fuhren nicht mehr, Shuttles gab es nicht und die Leitungen der Taxizentrale waren ständig belegt. Mit bis zu einer Stunde mussten die Besucher auf Taxen warten, was bei Hagel und eisigen Temperaturen weniger angenehm war. Ein weiterer Kritikpunkt waren die teuren Preise und die sogenannten „Heartbeat Dollars“, eine eigene Währung, wodurch man am Ende, wenn man Pech hatte auf ungenutzten Wertmarken sitzengeblieben ist.

Montag Abend posteten die Veranstalter ihr Feedback an die Gäste in ihrer Facebookveranstaltung. Zum Einen entschuldigten sie sich für die langen Warteschlangen an der MainStage Bar, da sie mit so einem „enormen Aufkommen an Personen“ nicht gerechnet und deswegen zu wenig Personal gestellt hatten, was sie bei der nächsten Party unter Garantie ändern werden.

Dies galt auch für den Einlass, weswegen die Veranstalter für das nächste Mal mehre Vorverkauf-Kassen einrichten wollen. Als dritter Punkt stand das Thema Pfand für Plastikbecher in der Kritik. Hintergrund dabei ist das Vermeiden von einem hohen Müllaufkommen, da die Halle wohl schon um 07:00 Uhr besenrein übergeben werden musste. Das letzte Statement gilt den Heartbeat Dollars, an denen die Veranstalter allerdings weiter festhalten wollen, um Bargeld auf dem Festival zu verhindern und somit sowohl der Sicherheit des Personals zu dienen als auch zu garantieren, dass sich ihre Mitarbeiter auf ihren eigentlichen Job konzentrieren können. Sie erklären außerdem, dass ihre Währung ihre Gültigkeit behält und bei dem nächsten Festival wieder zu benutzen sei – was man eventuell vorher hätte klarstellen müssen.

Alles in allem jedoch ein gelungenes Festival, dass definitiv einen Besuch wert ist.

Fotograf: Jürgen Höcher