Quelle: Jakob Kelsch, Passauer Neue Presse

Musikalische Mittagspause: Matthew McAllister und die Passauer Saiten

Während sich der Winter langsam dem Ende neigt, schallen sanfte Gitarrenklänge durch die Passauer Innenstadt und lassen vom sehnlich erwarteten Frühling träumen.

So mancher Student, der die Semesterferien in der Heimat verbringt, verpasst nämlich gerade eines der kulturellen Highlights des Jahres. Das „Passauer Saiten“ Gitarrenfestival findet bereits zum achten Mal statt und lockt hochkarätige Künstler mit internationalem Renommee in die Dreiflüssestadt.

Sieben Konzerte sowie mehrere Workshops richten sich an alle Fans der gezupften Klänge und lassen jedes Gitarristenherz höher schlagen.

Im Zuge dessen präsentierten die Veranstalter der geneigten Zuhörerschaft am Dienstag, den 1. März, Matthew McAllister. Der schottische Gitarrist war kurzfristig für Niko Schorghöfer eingesprungen und gab das erste von zwei sogenannten Mittagskonzerten in der St. Anna Kapelle in der Heiliggeistgasse.

Gedacht als kurzer Konzertsnack für die Mittagspause entwickelte sich das ursprünglich auf eine halbe Stunde ausgelegte Gastspiel zu einem einstündigen Event. Stimmen aus dem Publikum empfanden allerdings auch das noch als zu kurz.

Matthew McAllister nutzte die begrenzte Zeit bestmöglich für einen Streifzug durch verschiedene Epochen klassischer Gitarrenmusik und geleitete die Ohren der Zuhörer dabei von den schottischen Hochlanden bis zu den sonnigen Stränden Cubas. Sein sanfter Anschlag sowie seine Liebe zum perfekten Ton machen den sympathischen Bühnenmenschen McAllister zu einem herausragenden Musiker, der seine Kunst mit viel Humor und Bescheidenheit präsentiert, ohne dabei die Liebe zum Detail zu verlieren. Er schaffte es, sowohl  Legato-Abschnitte zu sanften Linien zu verweben, als auch  variantenreiche Dynamik  meisterhaft zu interpretieren. Mal aufbrausend impulsiv, mal leise melancholisch, sorgte sein Spiel an diesem Tag für wahrhaft große Emotionen und durchweg Begeisterung unter seinen Zuhörern.

Die Passauer Saiten schwingen noch bis zum Abschiedskonzert am 11. März 2016.

 

Beitragsbild: Jakob Kelsch, Passauer Neue Presse