Vortrag: Flüchtlingsströme und Fluchtursachen aus Sicht von Amnesty International

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Flüchtlinge und Asylbewerber. Wohl kaum ein anderes Thema wurde in den vergangenen Monaten so vielseitig diskutiert.

Neben vielen Vereinen und zahlreichen Gruppen setzen sich außerdem NGO’s für Flüchtlinge ein.
So auch Amnesty International, eine Non Profit Organisation, deren Schwerpunkt auf Menschenrechten liegt.

Dominik Dorfner, der Referent für politische Flüchtlinge der Amnesty Stadtgruppe Passau, bot am 3. Juni 2016 mit seinem Vortrag „Flüchtlingsströme und Fluchtursachen im 21. Jahrhundert“ die Möglichkeit, mehr über die Arbeit von Amnesty in Bezug auf die Flüchtlingssituation zu erfahren.
Herr Dorfner erläuterte zunächst die zweigliedrige Struktur von Amnesty International folgendermaßen: Die NGO leiste zum einen Öffentlichkeitsarbeit im Sinne von Aufklärung sowie Unterschriften und Spenden sammeln. Zum anderen setze sie sich für Asylbewerber und deren Rechte ein.

Anschließend lieferte Herr Dorfner konkrete Informationen zu Flüchtlingsströmen und Fluchtursachen:

1) Wer flieht?
Herr Dorfner betonte, dass unbegleitete Minderjährige mit fast 60% den größten Anteil der Geflüchteten ausmachen. Als unbegleitete Minderjährige gelten Jugendliche bis sechzehn Jahre. Zu ungefähr gleichen Teilen bilden männliche und weibliche unbegleitete Minderjährige jeweils circa 27,9% dieser Gruppe von Geflüchteten. Einen etwas kleineren Anteil bilden die 18 – 25% Jährigen, mit circa 23,3%, wovon 2/3 männliche Geflüchtete sind.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]2) Aus welchen Ländern?
Der Referent zeigte auf, dass mit Abstand die meisten Flüchtlinge aus Syrien nach Europa kommen, und begründete dies folgendermaßen: Eines der Probleme in Syrien sei, dass im Land viele unterschiedlichste Fraktionen vertreten sind, darunter auch der IS, die sich gegenseitig bekämpfen.

Laut Amnesty International fliehen des Weiteren viele Menschen aus Albanien, dem ehemaligen Jugoslawien. Diese Quote sei aufgrund des Asylpakets II allerdings rückläufig. In Albanien fliehe ein Teil der Bevölkerung aufgrund von familiärer Gewalt, aber auch wegen Folter und Korruption.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_gmaps link=“#E-8_JTNDaWZyYW1lJTIwc3JjJTNEJTIyaHR0cHMlM0ElMkYlMkZ3d3cuZ29vZ2xlLmNvbSUyRm1hcHMlMkZlbWJlZCUzRnBiJTNEJTIxMW0xOCUyMTFtMTIlMjExbTMlMjExZDMzNTQ5MTMuNTM1ODA1OTU4JTIxMmQzNi44MDIyNjQxNTg0ODA4OCUyMTNkMzQuNzk4ODI3NjMxNDY0MjQlMjEybTMlMjExZjAlMjEyZjAlMjEzZjAlMjEzbTIlMjExaTEwMjQlMjEyaTc2OCUyMTRmMTMuMSUyMTNtMyUyMTFtMiUyMTFzMHgxNTE4ZTZkYzQxM2NjNmE3JTI1M0EweDg3NzU0NmY0ODgyYWY2MjAlMjEyc1N5cmllbiUyMTVlMCUyMTNtMiUyMTFzZGUlMjEyc2RlJTIxNHYxNDY1NDg5OTI4ODI3JTIyJTIwd2lkdGglM0QlMjI0MDAlMjIlMjBoZWlnaHQlM0QlMjIzMDAlMjIlMjBmcmFtZWJvcmRlciUzRCUyMjAlMjIlMjBzdHlsZSUzRCUyMmJvcmRlciUzQTAlMjIlMjBhbGxvd2Z1bGxzY3JlZW4lM0UlM0MlMkZpZnJhbWUlM0U=“ size=““][vc_gmaps link=“#E-8_JTNDaWZyYW1lJTIwc3JjJTNEJTIyaHR0cHMlM0ElMkYlMkZ3d3cuZ29vZ2xlLmNvbSUyRm1hcHMlMkZlbWJlZCUzRnBiJTNEJTIxMW0xOCUyMTFtMTIlMjExbTMlMjExZDMwNzcwODQuOTE2NDczOTczNSUyMTJkMTcuOTE2ODAxNDYwMTQzNjk1JTIxM2Q0MS4xMzUyNzM4ODY4MTQ0OSUyMTJtMyUyMTFmMCUyMTJmMCUyMTNmMCUyMTNtMiUyMTFpMTAyNCUyMTJpNzY4JTIxNGYxMy4xJTIxM20zJTIxMW0yJTIxMXMweDEzNDUzYmYzYmQyNzRjMmQlMjUzQTB4NzdjZTU4OWQ2OTgzYmVlJTIxMnNBbGJhbmllbiUyMTVlMCUyMTNtMiUyMTFzZGUlMjEyc2RlJTIxNHYxNDY1NDkwMDUzOTUxJTIyJTIwd2lkdGglM0QlMjI0MDAlMjIlMjBoZWlnaHQlM0QlMjIzMDAlMjIlMjBmcmFtZWJvcmRlciUzRCUyMjAlMjIlMjBzdHlsZSUzRCUyMmJvcmRlciUzQTAlMjIlMjBhbGxvd2Z1bGxzY3JlZW4lM0UlM0MlMkZpZnJhbWUlM0U=“ size=““][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Ein weiteres Herkunftsland – so Dorfner- sei Pakistan, da es hier zahlreiche Kämpfe zwischen Regierung und der Taliban gibt.

Neben Syrien, Albanien und Pakistan fliehen aber auch zahlreiche Menschen aus Eritrea. Das Land befindet sich „im Übergang zur Demokratie“ und ist seit 1993 unabhängig.
Traurig aber wahr: Dort gibt es derzeit rund 1000 politische Gefangene ohne Anklage oder Gerichtsverfahren. In Deutschland wäre dies undenkbar. Herr Dorfner betonte, dass das letzte Schuljahr außerdem in Eritrea für alle Schulkinder verpflichtend im Militärlager Sawa stattfindet, was etwa einem haftähnlichem Zustand entspricht.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_gmaps link=“#E-8_JTNDaWZyYW1lJTIwc3JjJTNEJTIyaHR0cHMlM0ElMkYlMkZ3d3cuZ29vZ2xlLmNvbSUyRm1hcHMlMkZlbWJlZCUzRnBiJTNEJTIxMW0xOCUyMTFtMTIlMjExbTMlMjExZDE0MTM4MzQwLjg0NTQwOTcyMyUyMTJkNjAuMzI4NTA2OTQyOTIwMjglMjEzZDMwLjEwMTUzNTI2NTAzMTA0JTIxMm0zJTIxMWYwJTIxMmYwJTIxM2YwJTIxM20yJTIxMWkxMDI0JTIxMmk3NjglMjE0ZjEzLjElMjEzbTMlMjExbTIlMjExczB4MzhkYjUyZDJmOGZkNzUxZiUyNTNBMHg0NmI3YTFmN2U2MTQ5MjVjJTIxMnNQYWtpc3RhbiUyMTVlMCUyMTNtMiUyMTFzZGUlMjEyc2RlJTIxNHYxNDY1NDkwMTEzNTMwJTIyJTIwd2lkdGglM0QlMjI0MDAlMjIlMjBoZWlnaHQlM0QlMjIzMDAlMjIlMjBmcmFtZWJvcmRlciUzRCUyMjAlMjIlMjBzdHlsZSUzRCUyMmJvcmRlciUzQTAlMjIlMjBhbGxvd2Z1bGxzY3JlZW4lM0UlM0MlMkZpZnJhbWUlM0U=“ size=““][vc_gmaps link=“#E-8_JTNDaWZyYW1lJTIwc3JjJTNEJTIyaHR0cHMlM0ElMkYlMkZ3d3cuZ29vZ2xlLmNvbSUyRm1hcHMlMkZlbWJlZCUzRnBiJTNEJTIxMW0xOCUyMTFtMTIlMjExbTMlMjExZDM5NDI5ODcuMTExNzQ2NDE5NyUyMTJkMzcuNTQzMDkzMjQ5NzM3NTYlMjEzZDE1LjE4MTc1Nzk0MjQ4MzY2NCUyMTJtMyUyMTFmMCUyMTJmMCUyMTNmMCUyMTNtMiUyMTFpMTAyNCUyMTJpNzY4JTIxNGYxMy4xJTIxM20zJTIxMW0yJTIxMXMweDE2NmQ1YTNmOWRiYTg1NjUlMjUzQTB4MTdjMjA4ZjAyZjEyMGVmYSUyMTJzRXJpdHJlYSUyMTVlMCUyMTNtMiUyMTFzZGUlMjEyc2RlJTIxNHYxNDY1NDkwOTUyMjgzJTIyJTIwd2lkdGglM0QlMjI0MDAlMjIlMjBoZWlnaHQlM0QlMjIzMDAlMjIlMjBmcmFtZWJvcmRlciUzRCUyMjAlMjIlMjBzdHlsZSUzRCUyMmJvcmRlciUzQTAlMjIlMjBhbGxvd2Z1bGxzY3JlZW4lM0UlM0MlMkZpZnJhbWUlM0U=“ size=““][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]3) Fluchtursachen
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Was in der BRD durch Artikel 1 im Grundgesetz geregelt ist, davon können viele Menschen in Ländern wie Syrien, Pakistan, Eritrea und Albanien nur träumen. Fluchtgrund Nummer eins sind und bleibenMenschenrechtsverletzungen, laut Amnesty International. Dicht darauf folgt Perspektivlosigkeit zweierlei Art: Herr Dorfner erklärte Perspektivlosigkeit als fehlende Möglichkeit eines Menschen, seine persönliche Identität zu verwirklichen und als Beschränkung, individuelle Fortschritte zu erzielen, beispielsweise im Beruf.
Korruption, unerträgliche Arbeitsverhältnisse sowie Diskriminierung sind weitere Fluchtgründe.

Der Referent betonte, dass die Flüchtlinge ja nicht „mal eben schnell“ nach Europa kommen. Sie nehmen größte Strapazen auf sich und sind oft ein bis zwei Jahre unterwegs, verkaufen all ihr Hab und Gut im Herkunftsland und geben dieses Geld dann Schleppern.

Ein wichtiges Ziel, dass von Amnesty International verfolgt werde, sei die Bekämpfung der genannten Fluchtursachen. Daneben gehe es auch um größere Sicherheit und verringerte Gefahren auf dem Fluchtweg selbst.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Mir persönlich hat der Vortrag mal wieder gezeigt, wie glücklich wir uns schätzen können, in einem Land zu leben, in dem Menschenrechte garantiert sind. Und das unsere Alltagsprobleme, über die wir uns so tagtäglich beklagen, nichtig sind im Vergleich zu jenen der Geflüchteten.
Ganz persönlich finde ich, jeder sollte im Hinterkopf behalten, wie dankbar wir sein können in Deutschland aufzuwachsen. Wir neigen dazu, unzufrieden zu sein weil wir morgens im Regen auf den Bus warten müssen, weil wir eine langweilige Vorlesung belegen, oder noch banaler: Weil das gekühlte Bier im Rewe aus ist, während andere ums schiere Überleben kämpfen. Mal ehrlich – das sind einfach Luxusprobleme. Seid dankbar!
„There are people who would love to have your bad days.“ (Unbekannter Autor)[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]